Volltext: Aschach, Eferding, Waizenkirchen und Umgebung

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Armenhauses führte von 1864—1882 Josef Hiermann, von 1882 bis- 
1890 Josef Busch und seither Josef Peyrhuber. Mögen die An¬ 
stalten auch fernerhio Gönner und Wohltäter finden, auf daß es 
den Verwaltungen ermöglicht werde, die Pflege und Versorgung 
der Insassen den vorhandenen Mitteln entsprechend noch besser 
zu gestalten. 
Die Goldleisten-, Rahmen- und Vergolderwaren-Fabrik 
A. Nöttling in Aschach an der Donau. 
Nach Aufzeichnungen des Herrn Magisters Hans Rosenauer. 
Eine Viertelstunde oberhalb des Ortes, hart am Donau¬ 
strand, liegt die Fabrik der Firma A. Nöttling, ein Etablissement, 
in welchem zur Zeit über hundert fleißige Hände schaffen. Tausende 
von ßilderrahmen, vom einfachsten bis zum künstlerisch voll¬ 
endetsten Gemälderahmen, werden hier erzeugt und in die Welt 
versandt. Der Besitzer selbst, Herr August Nöttling, ein gebürtiger 
Bayer, und sein technischer Leiter, Herr Ernst, dienten mir bei 
dem Besuche der Fabrik als Führer und gaben mir bereitwilligst 
Aufklärung über die ganze Anlage. In früheren Jahren stand am 
selben Platze eine Dampfsäge und ließ Herr Nöttling, nachdem 
er das ganze dazu gehörige Grundstück erworben hatte, im Jahre 
1901 die Fabrik errichten. 
Die ganzen Anlagen der Fabrik umfassen gegenwärti ein 
Areal von 1V2 Joch und liegt das Hauptgebäude mit den Kanzlei¬ 
räumen, dem Maschinentrakte samt den Arbeitssälen in der Mitte 
der ganzen Anlage. Sausende Eäder, surrende Kreissägen und 
pustende Maschinen, an denen die Arbeiter emsig schaffen, erwecken 
unsere Aufmerksamkeit. Eingehender sich mit der Beschreibung 
der einzelnen interessanten Maschinen zu beschäftigen, ist hier leider 
nicht recht möglich und sei nur erwähnt, daß der Besitzer un¬ 
ermüdlich bestrebt ist, praktische Neuerungen und Verbesserungen 
zu schaffen. Der Besitzer ist gern geneigt, den Fremden, die 
sich für die Fabrik interessieren, die Besichtigung zu gestatten. 
Da die Räumlichkeiten für den immer größer werdenden 
Betrieb nicht mehr genügten, wurde im heurigen Jahre das Fabriks-* 
gebäude um zwei Stockwerke erhöht.1) Trotz der Kurzen Zeit ihre» 
Bestandes hat die Fabrik sich bereits einen guten Euf erworben 
und sei erwähnt, daß Erzeugnisse der Fabrik sogar nach England 
verfrachtet werden. 
Vom bescheidensten Bilderrahmen, den sich der Minder¬ 
bemittelte als Zimmerschmuck verschafft, bis zum feinsten Maha¬ 
goni-Rahmen für Kunstgemälde ist hier ein reiches Lager zu finden. 
Daß der Bestand und das Aufblühen der Fabrik, in welcher so 
viele Personen dauernden und guten Verdienst finden, für den Ort 
von großer Bedeutung ist, braucht wohl nicht näher begründet zu 
werden. Möge daher das Unternehmen recht vom Glück begünstigt 
sein und seine Erzeugnisse ein immer größeres Absatzgebiet finden 
und den Ruhm der heimischen Industrie überall verkünden. 
*) Leider war es nicht mehr möglich, eine Abbildung der Fabrik 
besorgen zu lassen, um dieselbe dieser Beschreibung beizugeben.
	        
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