Volltext: Die Ortsnamen des östlichen Oberösterreich

1581 Melm (Klimesch I, 131). Dann wäre später der Anlaut ab¬ 
gefallen, vgl. BHfV, 9, 53. Ist das m im urk. Belege von 1356 
(aber 1640 Elbmeckh LM. 57, 13) angewachsen, liegt mhd. elm 
,Ulme4 vor, vgl. o. Elmberg und 1375 am Elmek (Zahn 167). Slaw. 
Ableitung (Schiffmann, LE. 240) ist nicht zu begründen. 
Engerwitzberg. Ygl. 
Engerwitzdorf, ma. ervpwidMovf \ 1230 Engilpoldistorf (UB., 
II, 683); 1248 Engelpoltsiorf (UB., III, 151). Z. PN. Engilbolt. 
Eschelberg, ma. 1209 Esilberg (UB., II, 524); 1361 
auf dem Eselsperch (UB., VIII, 46); 1287 Eselberge (SchU., III, 370); 
1378 Eschelwerch 121); 1640 Eschlberg (LM. 57, 10). Über den 
Namen handelt Franz Weber (Altbair. Monatsschrift 1912, 98). 
Der Name ,Esel(s)berg4 haftet an niedrigen, begrasten Hügeln und 
Vorbergen und ist auch in Oberbaiern häufig. Weber will den 
Namen weniger vom Tiernamen herleiten, lieber von mhd. etzen 
,abweiden4, was hier lautlich unmöglich ist. Er wird doch mit dem 
Tier Zusammenhängen, Esel wurden auf den Bergen als Tragtiere 
verwendet, auf niedrigeren Bergen wird mit ihnen die Lebensmittel¬ 
zufuhr besorgt worden sein, auch dem Müller leisteten sie gute 
Dienste. Mehrere Esel(s)berge sind auch in Steierm. (Zahn 171) 
belegt. Die heutige -3-Form ist dann als Restform (mit Übergang 
von ^-ähnlich gesprochenem s zu $§<sk) aufzufassen. 
Eschlmühle. ,Eselmühle4 oder ,Eschelbergmühle4 (Schwund¬ 
name ; s. o. Eschelberg). 
Färb. Ohne Belege schwer zu deuten. 
Felbern, Unter-. Zu mhd. velwer ,Weidenbaum4. 
Feldkirchen an der Donau, ma. fökhivchr); 1143 Veltchirchen 
(UB., II, 211); 1362 ze Veldchirichen in dem dorf (UB., VIII, 117); 
1378 Feldchirhen (SchU., III, 117). ,Bei der Kirche auf einem Felde4. 
Ein in Süddeutschland häufiger ON. (Forst. II3, 867, zählt 10 Namen 
auf), vgl. auch Feldkirchen in Kärnten, 888 Üeldchiricha. 
Felds torf, ma. fodMovf\ 1287 Felsdorf (SchU., III, 369); 
1455 Veldstorf (LB. 95, 80). Wohl ,Dorf des Feldes, der Ebene4. 
Die erste Schreibung ohne d erklärt sich durch den in gesprochener 
Rede häufigen Ausfall des zwischenkonsonantischen vgl. Felds¬ 
berg in Nied.-Öst., 1207 Veldesberc (UB. von Heiligenkreuz I, 38), 
später oft Velsberc. 
Felsleiten, ma. fgslagn. ,Auf der Felsleite4. 
Freilassing, ma, fraglassin,; 1378 Vreileizing (SchU., III, 121). 
Zum mhd. *vfilazze ,Freigelassener4, entweder als echter ing-Name 
oder für den Dativ *Frilazzen. Das ei des urk. Beleges kann im 
14, Jh. den sekundären Umlaut des a bezeichnen. 
Freisberg, ma. fra§$b§vg\ 1287 Frellingersberg (SchU., III, 
369); 1343 Vreilingsperig (403). Zum mhd. vrilinc ,Freigelassener4, 
bzw. nach dem ersten Belege zu einem dazu gebildeten FN. 
Freudenstein, ma. fra§Mov; 1308 Vreudenstain (UB., V, 6) ; 
1333 Vreydenstain (UB., VI, 92); 1362 Vraudenstain (UB., VIII, 120). 
Zu mhd. vröude ,Freude4. Eine allegorische Bildungsweise, die sich 
auch bei Burgnamen einer gewissen Beliebtheit erfreut, vgl. Freuden-
	        
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