Volltext: Die Ortsnamen des östlichen Oberösterreich

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geschlechtes der Witigonen deuten. Vgl. auch Wittinghausen in 
Südböhmen, 1361 Witignhausen, 1310 Witigsteyn (Klimesch I, 94). 
Witzeisberg. Z. PN. Witzil oder Witzman (1373, UB., VIII, 
ein PN. Wiczmannsperger). 
Witzlhof. S. o. Witzeisberg. 
Wögern; 1418 Wegern (AföG. 104, 624). ,Bei den Leuten 
am Wege, der alten Salzstraße Mauthausen—Budweis4. 
Wögersdorf; 1230 Wergantstorf (DU. 91, 22); 1270 Wer- 
ganstorf (148, 101); 1378 Wernganstorf (SchU., III, 125). Z. PN. 
Weriant. Den Lautwandel zeigt deutlicher ein steir. 1351 Wergants- 
dorf (bei Gleichenberg), 1386 Wergersdorf 1406 Weigers-, Wergeins- 
torf 1500 Wegersdorf, 1512 Wergelsdorf (Zahn 494). 
Wolfgrub; 1455 auf der Wolffgrub (LB. 70, 55). ,Grube zum 
Fangen von Wölfen4. 
Wolfs egg; 1230 Wolfse (unvollständige Schreibung; DU. 94,34); 
Wolfesekke (148, 87). ,Ecke eines Wolf4 (zum Tier- oder dem frühen PN.). 
Wullowitz; 1356 Wolabitz (UB., VII, 461); 1499 Wuelewitz 
(AföG. 104, 365). Es liegt weder eine genetivische Ellipse vor 
(Strnadt, AföG. 104, 511), noch eine Ableitung von slow, jela ,Tanne4 
(Schiffmann, LE. 242), sondern ein spät übernommenes tschech. 
* Volovice, Weiterbildung zum sl. PN. Vol (asl. volz ,Ochs4, vgl. die 
tschech. ON. Volovice ,Wolletschlag4 im pB. Prachatitz in Böhmen, 
1503 Wolowicze (Klimesch II, 134) und andere Volovice, Volovec in 
Böhmen und Schlesien. Die relativ späte Übernahme folgt aus der 
nach der deutschen Lautgestalt zu erschließenden schon spiran¬ 
tischen Aussprache des asl. (atschech.) u>v. 
Zaunering. Wohl unechter ing-Name, vgl. Zainersdorf im 
pB. Perg. 
Zeinzen. Scheint slaw. zu sein, vielleicht liegt ein *Sumica 
,Schweinbach4 vor (vgl. aber Zweinznerlehen unter Schweinbach, 
pB. Urfahr). Kaum ist steir. Zeinitz, 1093 Celniz (Zahn 517) <asl. 
*selnica ,Siedlung4 zu vergleichen, da für das nördl. Ob.-Öst. wohl 
von einer Grundlage *Sedfanica ausgegangen werden müßte. 
Zeiß, Ober- u. Unter-, am Zeißenberg gelegen; 1354 am 
Zeissenperg (SchU., III, 409); 1372 Czeissenperg (UB., VIII, 607); 
1499 zu Zeissen (AföG. 104, 370). Z. PN. Zeizo (mhd. zeiz ,mild4) 
oder zise ,Zeisig4. Die ma. Lautung (pv bzw. a§) würde entscheiden. 
Zell bei Zellhof, ma. dsöl; 1230 Cell (DU. 105, 104); 1270 
Cella, Celle, Cell (152, 155); 1376 der Zelhofer Richter datz Zell (UB., 
IX, 12). Nach einer Zelle (,kleines Nebenkloster, Klostergut4) benannt. 
Zellhof, mit Schloß; als Zusatz zu PN. wird seit 1365 (UB., 
VIII, 230) oft Cellhofer genannt. ,Zu Zell gehöriger Hof4. 
Z i m b e r g. Ohne urk. Belege mehrdeutig. 
Zimmerhofer. Mhd. zimber, zimmer ,Bauholz, Wohnung4. 
Der Hausname ist vielleicht als Schwundname ,Zimmermannshofer4 
aufzufassen. 
Zissingdorf; 1499 nidern Zissingdorf (AföG. 104, 370); 1590 
zu ober Zissing (450). Zu einem PN. *Zisso, dazu *Zissing? 
Zudersdorf, um 1170 Sudersdorf. Ein FN. Zuderl ist in 
dieser Gegend 1380 (UB., IX, 830) belegt. Der PN. könnte slaw. 
Prager Deutsche Studien, Heft 42. 6
	        
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