Volltext: Die Ortsnamen des östlichen Oberösterreich

Brawinkl; 1270 Prantwinchler (DU. 159, 242). ,Durch Bren¬ 
nen gerodeter Winkel*. Der Ton liegt auf dem Grundwort, darum 
die jetzige Verkürzung der ersten Silbe. 
Breitenberg, Hinter- und Vorder-. ,Am breiten Berg*. 
Bruckanger. ,Wiese bei einer Brücke*. 
Buchstein. ,Mit Buchen bewachsener Stein*. 
Dambach. S. Tannbach. 
Dauerbach. Wohl zu mhd. düren ,dauern, Bestand haben*, 
etwa in dem Sinne ,dauernd fließender, regelmäßig Wasser führen¬ 
der Bach* im Gegensätze zu , Dürrnbach*. 
Diesenreit. Etwa nach einem Dießenbach (Rauschenbach, 
mhd. diezen ,laut schallen, rauschen*) benannte Rodung? 
Dingdorf; 1350 Tidendorf {UB., VII, 198); 1378 Bidendorf 
(SchU., III, 108); 1410 Tydendorf, Tytendarff (110, 199); 1499 
Byedndorf (AföG. 104, 360). Z. PN. Tito. Die jetzige Schreibung 
erklärt sich durch den Übergang von -den zu ma. -$, die Nasa¬ 
lierung, die sonst nicht eintritt (vgl. Bodendorf, ma. bondovf), durch 
volksetymologische Umdeutung. 
Dirnberg. ,Am dürren Berg*. 
Doberhagen; urk. Tobrak; ze dem Tobraken. Zu Grunde liegt 
ein slaw. (tschech.) PN. Dobrak (zu dobr ,gut*), der jetzt umge¬ 
deutet ist. 
Döberl. Zu mhd. tobet ,Schlucht, Waldtal*, vgl. Tobel, eine 
Vorstadt von Graz, 1265 Tobel, 1366 das TSberl (Zahn 231). 
Dorf, Niedern-, Obern-, Unterniedern-; 1455 Oberndorf (LB. 
192, 154). 
D ö r fl. 
Dörnach, Ruine. Mhd. dornach ,Dorngestrüpp4. 
Dornmühle. ,Mühle bei einem Dornstrauch*. 
Dreißgen; 1270 Tresich (DU. 151, 141); 1356 Dreisten (UB., 
VII, 460); 1372 Breizken (UB., VIII, 586). Der Name ist wohl 
slaw. Ursprungs, etwa zu asl. driskajp? dristajp, dazu tschech. dritt'äl, 
alt drihcel und drittel ,Sauerdorn, Berberitze*. Zu Grunde könnte 
den zwei letzten Formen unseres ON. etwa *Dri§c-, *Dritt-ina 
liegen. In Tresich kann e für ei (oder t) stehen, vgl. Refnich im 
14. Jh. (DU. 251) ,Reifling*, da die späteren und die heutige Form 
auf t hinweisen. 
Eben. ,Ebene, ebener Platz*. 
E b e n o r t. Ort hier wohl in der mhd. und noch ma. Bedeu¬ 
tung ,Ecke, Spitze, Ende*. ,Bei der ebenen Spitze*. 
Eberstein; 1368 hueb datz Eberstain (UB., VIII, 386). An 
und für sich kann sowohl der Tier- wie der PN. vorliegen. Bei 
Burgnamen ist mit der Verwendung des Tieres in den Wappen zu 
rechnen. 
E b r i x e d t. Z. PN. Eburrtch ? 
Eder. ,Öder, Ödbauer, Besitzer eines Ödhofes*. 
Edlau; 1418 Erlaw (AföG. 104, 618). ,Erlau*. Über rl zu dl, 
die in früher Synkopierung des r vor l ihren Grund hat, s. BHfV. 
9, 94.
	        
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