Volltext: Die Ortsnamen des östlichen Oberösterreich

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Solling; 1680 die Söllinger Straß (AföG. 94, 300). Ver¬ 
mutlich unechter ing-Name, aus mhd. *seldern ,bei den Bewohnern 
einer Seide*, vgl. Schwarzsölde im pB. Linz. Angleichung von Id 
zu ll kann belegt werden, vgl. Wäldern zu Wallern. 
Sommerhaus. Mhd. sumerhüs ,Sommerhaus, Taube*. Hier 
vielleicht ein Schwundname, etwa ,Sommerauhaus4. 
Spärken. Zu mhd.-bair. sperkche ,Sperling1, vgl. Sperkenstein 
in Nied.-Öst.; 1120 Spercstain (DB., I, trad.), ferner Sperkenbühel, 
-eck, -hof, -wiesen in Steierm. (Zahn 414). Das Grundwort wird in 
dieser Gegend bei Hofnamen bisweilen weggelassen im Anschluß an 
den im niederöst. Wald viertel herrschenden Gebrauch, vgl. u. Spatten. 
Spatten; 1335 des Spaeten hofstat (SchU., III, 58); 1491 unz 
an den Spaten (AföG. 94, 296); 1658 zuo dem Spatten (298). Zum 
PN. Späto (oder mhd. spaßte ,spät‘) mit Weglassung des Grundwortes. 
Staffelberg, ma. Mpffühgvg. Zu mhd. staphel? Staffel Stapel¬ 
platz, Schupfen1, vielleicht nach der Lage an einem Handelsweg; 
vgl. das folgende 
Staffling; 1050 Staffelarn (UB., II, 86); 1130 Staphalaren 
(UB., I, 646 trad.); 1151 Stafalaren (UB., II, 257); 1335 Stafflarn 
(SchU., III, 61); 1410 Stafflarn (201). Unechter ing-Name, ,bei den 
Leuten an einem Niederlagsplatze*. Wegen eines früheren Handels¬ 
weges s. o. Staffelberg und Straß. Das Nebeneinander von pf und 
ff in diesem Worte ist schon abair., s. Schatz, § 60. 
Standorf, ma. Mqdovf] 1230 Standorf (DU. 94, 38); 1270 
Stondorf (139; 1). Man kann an mhd. stant ,Stand, Schießstand* 
denken, aber auch ein slaw. PN. Stan (abair. Stand) könnte vor¬ 
liegen, vgl. 12. Jh. Stanandorf (Salbuch von Göttweih, S. 366 a), 
Standorf (Klosterneuburger Trad. Nr. 553). 
Standreit. ,Rodung bei einem Stand, Wildstand*? 
Starzing. Unechter ing-Name, ,bei den Starzern*. ,Starzer* 
ist im Bair. der Fuhrknecht, der bei Langholzfuhrwerken den Starz, 
den Schwanz, lenkt (Sehmeller II, 785). Außerdem kann an den 
F1N. mhd. sterzy starz ,Schwanz, Feldende* oder überhaupt an einen 
Spottnamen gedacht werden. 
Statzing, ma. Mädsin,; 1363 St&tzing (UB., VIII, 131); 1378 
Stetzing (SchU., III, 108); 17. Jh. Stäzing (AföG. 94, 291). Zu einem 
nur aus ON. zu erschließenden FN. *Statzo (1342 Staetzendorf),vg\. 
auch mhd. statzen ,sich brüsten; stottern*. An slaw. Ableitung 
(stauica ,Sauergras*; Schiffmann, LE. 241) ist nicht zu denken. 
Staub; 1451 am Staub (SchU., III, 296). Mhd. stoub ,Staub*, 
nach Schmeller (II, 718) auch ein Gebirgsbach, der sich im Falle 
von großer Höhe als Staub darstellt. 
Steg; 1230 vor dem Stegey vorm Steg (DU. 95, 39); 1367 Hueb 
am Steg (UB., VIII, 333 Cod. 1632). Nach der Lage an einem Stege 
(mhd. stec) benannt. 
Stegfeld. ,Feld bei einem Stege*. 
Stein, Innern-, Außen-, jetzt Steindl, mit Schloß Außenstein. 
Der Ort ma. invMov; 1234 Steina (UB., III, 23); 1270 super lapidem, 
in Stainech (DU. 164); 1215 Ouzenstein (UB., II, 579). Mhd. stein, 
Kollektivum steinack ,Stein, Steinicht*. 
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