Volltext: Die Ortsnamen des östlichen Oberösterreich

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Bez. Haag, um 1450 Velding; im Bez. Kremsmünster, 1299 Veld\ 
Fellern im Bez. Frankenmarkt, um 1450 Veldarn. 
Fernbach, ma.f§vribg\ 1410 Forenpack (SchU., III, 207); 1430 
und 1445 Fernpack (130, 213). Zu mhd. vorkene ,Forelle4 könnte der 
Name nur gestellt werden, falls die Adjektivbildung/or/^mw ,Forellen-4 
vorliegen sollte, da die ma. Form mit offenem e umgelautetes or- 
als ursprünglich erkennen läßt. Gegen Zugrundelegung von mbair. 
vorke ,Föhre4 spricht, daß als Adj. im Bair. värinn anzusetzen ist. 
Firsching, ma, fiv$i%\ 1378 Fuescking (SchU., III, 123); 1410 
Füesching (190). Der vermutlich vorliegende PN. *Fuosco ist unbelegt. 
Der bei Forst. I, 562 verzeichnete PN. Fusco ist wohl roman. Fuscus 
,Schwarz4. Über die r-Schreibung s. BHfV. 9, 94. 
Fischdorf; 1471 Vischdorff (SchU., III, 128). Vermutlich mit 
dem Sinne ,Fischerdorf, vgl. 
Fischen, an der Krems gelegen; 1181 Vischen (UB., II, 372). 
,Bei den Fischern4, vgl. Fischen in Baiern, 776 Fiska, ad Fiskeon, 
809 Fiskea (Bitterauf 77, 295). Schatz, S. 125 setzt hier einen ja- 
Stamm an. Lessiak, AfdA. 32, 134 verweist demgegenüber mit Recht 
auf den got. Nom. Plur. fiskjans, wonach ein got. fiskja ,Fischer4 
und ein ahd. fiskeo anzusetzen ist. Fiskea ist dann der Nom. Plur., 
Fiskeon der Dat. Plur. 
Fisching; 1378 Vischarn (SchU., III, 152). Unechtes ing, ,bei 
den Fischern4. Vermutlich späterer Name als das obige Fischen. 
Fleckendorf, ma. fieg\ 1378 am Flekh (SchU., III, 124). 
Mhd. vlec ,Stück Landes, Platz, Stelle, Marktflecken4. Die urkundliche 
Form wird in der Ma. noch fortgesetzt. 
Franzberg, ma. frqnsbgpg; 1258 Vreuntsperck (UB., II, 248); 
1378 Freunt(z)perg (SchU., III, 123); 1410 Freuntsperkck (2to); 1459 
Freuntsperg (SchU., II, 40). Ahd. frinnt ,Freund4 ist schon früh PN. 
Die ma. und die Schriftform zeigen g aus eu vor w, vgl. die von 
Weigl, Teuthonista, 1, 168—169 beigebrachten Beispiele für diese 
Entwicklung, z. B. viele ON. Nonndorf ,Neuendorf4, Frohnsburg aus 
Frewntsperck, Franzhausen für Frewntskaivseny aber auch in Steiermark 
Frondsberg, 1265 Frevntsperck (Zahn 195). Nach Weigl ist Nandorf, 
Nondorf im 16. Jh. für Newndorf völlig eingebürgert. 
Fraunleiten, Nieder- und Ober-, ma. fraolain; im ad Fri- 
ginliutin (UB., II, 139); im Vrienliutin (143, unechte Urk.); 1282 
superior Vroenleuten (UB., III, 553); 1378 Vranlaiten (UB., IX, 492); 
1379 Freleitten, Froeleyten (586—587); 1378 Freinleiten (SchU.,III,98); 
Vrönleitten, Vrenleiten (149; 164); 1410 Froeleyten (190); 1445 Fren- 
leuten (233). ,Bei den freien Leuten4. Das abair. friman wird gleich 
parschalck ,Zinsknecht4 gebraucht, und zwar, wenigstens ursprünglich, 
für die romanischen Kolonen. Unser Ort liegt bei St. Florian, wo 
Fortführung romanischer christlicher Traditionen wahrscheinlich ist. 
Es ist deshalb zu vermuten, daß unser Name einer roman. Parschal- 
kensiedlung gegeben worden ist. Vgl. meinen Aufsatz ,Walchen- und 
Parschalkennamen in Norikum4 in der ZONF. 1, 91 f. Durch die Be¬ 
tonung auf dem Grundwort begünstigt ist frühzeitig Vermischung mit 
mhd. vro ,froh4 und ,Herr4 eingetreten. Über mhd. 1 zu ma. p in 
nebentoniger Silbe s. BHfV. 9, 74; über die Vermischung von mbair.
	        
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