Volltext: Die Ortsnamen des östlichen Oberösterreich

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D i s te 1 b e r g, ma. distlbgvg; 1410 Dürrstelsperig (SchU., III, 207); 
1445 Dürstelperg (233). Nach den älteren Belegen liegt ein PN. Dürstei 
oder ein dürsteU,kleiner Durst4 vor, vgl. aus dem 14. Jh. in Steiermark 
am Durst (Zahn 156). Da d und t im 15. Jh. im Anlaut wohl schon 
zusammengefallen sind (vgl. BHfV. 9, 92), könnte auch an Zugehörig¬ 
keit zu mhd. turst ,Kühnheit4, türste ,kühn4 gedacht werden. Die 
Umdeutung -zu ,Distel4 ist durch die ma. Aussprache des r (dessen 
Vokalisation, bzw. Ausfall) begünstigt worden. 
Doppl, O. Teufelsgraben, ma. dowfy\ 1378 Töpel (SchU., III, 
123). Mhd. tobet ;talartiger Einschnitt in einen Bergabhang, Schlucht, 
Waldtal4. Das Wort ist nicht nur im Allgäu, wie Vollmann, S. 24 
bemerkt, sondern auch in Ob.-Öst. ein häufiger F1N. An asl. topofo, 
topoVa ist hier wegen des Vorkommens in rein deutschen Gebieten 
nicht zu denken. 
Doppl, G. Leonding, ma. döwü; 1359 Topel (UB.,VII, 624). Vgl. o. 
Dörfl, G. Niederneukirchen. ,Kleines Dorf4. 
Dörfl, O. Lindach. S. o. 
Dörfl, O. Schimpelsberg; 1299 Dorflcein (SchU., II, 97). S. o. 
Dörflingj ma. dgnfliry Ein unechtes -ing, aus *dörflern ,bei den 
Bewohnern eines kleinen Dorfes4 oder noch eher aus dorfim ,kleines 
Dorf4, vgl. zwei Dörfling, 15. Jh. Dbrflein (Zahn 140). 
Dorn. Ahd., mhd. dorn ,Dorn, Dornbusch4, auch mit kollektiver 
Bedeutung, vgl. Dorn in Steiermark, 1445 im Dörnach (Zahn 141). 
Dörnbach, ma. dirnnbg; im Terinbach (UB., II, 140); 1160 
Therinbach (277); 1301 Ternpach (UB., III, 396); 1378 Terrenbach 
(SchU., III, 168). Z. PN. Tero. Schiffmann, LE. 225, leitet den Namen, 
da 1263 ein curia in Teren bezeugt sei, von slaw. trn ,Dorn4 ab. 
Doch ist diese Form ohne Grundwort vereinzelt. Bei Ableitung von 
asl. form ,Dorn4 wäre ,Tirn4 zu erwarten, vgl. Pyhrn<B'brdina, Zir- 
king< Chrtina, Sierning <3brnica. Schiffmann ist zu seiner Annahme, 
daß in Ob.-Öst. er- das asl. r vertreten könnte, wohl durch Mik- 
losich hypothetischen Ansatz von ternz verführt worden. 
Dornleiten. F1N. ,mit Dorngestrüpp bewachsener Abhang4. 
Drahtholz, ma. drbdhoeds. Mhd. trat ,Weide, Viehtrift, jener 
Teil der Feldflur, der jedes Jahr unbebaut und dem Viehtrieb offen 
bleibt4; mhd. holz ,Gehölz, Wald4; ,als Viehweide dienendes Gehölz4; 
vgl. u. Trattwört im pB. Eferding und viele Tratten, Trattenfeld, 
-berg, -büchel, -hof, -mühl in Steierm. (Zahn 142). 
Ebelsberg, ma. ewd$beri\ 1071 Ebilsperch (UB., II, 96); im 
Ebilisperch (143); 1154 Ebelesperc (269); um 1200 Euelsberh (UB., I, 
521, trad. 12.—13. Jh.); um 1220 Euelsperch (UB., II, 481); 1275 
Ebelsperc (UB., III, 425); 1332 Ebelzperch (UB., VI, 49); 1358 Ebls- 
perg (UB., VII, 550). Z. PN. Ebil. Auffallend sind die Schreibungen 
Euels- mit u — stimmhaftem labiodentalem /. Vermutlich steht hier 
u für uu und deutet den beginnenden Zusammenfall von w<u und 
w<b an. 
Edramsberg; H55 Ederamsberge (UB., II, 276); 1161 Ede- 
ramesberga (314); 1260 Edramsperge (UB., III, 272); 1343 Edronzperig 
(SchU., III, 383). Z. PN. Ediram.
	        
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