Volltext: Die Ortsnamen des östlichen Oberösterreich

114 
Gallsbach, Mitter-, Ober-, Unter-, ma. gglsbg; 1111 Geilspach 
(UB., II, 141); 1150 Gaeilspach (UB., I, 564 trad. 13. Jh.); 1180 
Gailesbach (UB., II, 352); 1250 Galspach (UB., III, 164); 1299 inferior 
Galspach (SchU., II, 188). Z. PN. Geil, Geilt (mhd. geil ,mutwillig, 
fröhlich4). Die jetzige Lautform, die seit dem 13. Jh. begegnet, ist 
wohl durch die mbair. Lautung des l beeinflußt. 
Gallham, ma. khglhgm; 1345 Kallenhaim (UB., VI, 526); 1440 
Khalchenhaimb (Eng.-Reg. 298). Zu mhd. hol, -wes ,kahl4 (mit An¬ 
gleichung Iw zu ll, s. BHfV. 9, 101). Die jetzige Schreibung ist, 
wie auch die Ma. zeigt, unrichtig und vielleicht durch Anlehnung 
an Gallsbach zu erklären. 
Gaumberg. Z. PN. Gügo, vgl. Gaumberg im pB. Linz. 
Geisberg; alt Geiersberg (AföG. 99, 351). Z. früh belegten 
FN. Geier (mhd. gir). Über Schwund des r vor Konsonanten s. BHfV. 
9, 94* 
Gemersdorf; 16. Jh. Gemerstorf (AföG. 99, 237). Z. PN. 
Gomarich, vgl. Gemering im pB. Linz. 
Gerstdoppl, Klein- u. Groß-; 1371 Ger stöbet, liechen- (hohen) 
(AföG. 99, 342; 79). Zu mhd. tobel ,Schlucht4 und einem mit Ger- 
zusammengesetzten PN., vgl. Gersdorf in Steierm., 1265 Geroltsdorf, 
1414 Ger stör ff (Zahn 210). 
Gfehrapoint. Über point s. Holzpoint im pB. Linz. Gfehra 
ist Kollektivum zu mhd. vorhe ,Föhre4, ,Neubruch im Föhrenwald4. 
Gfehret. Mhd. ge(vorhach) ,Föhrenwald4. 
Gföll, ma, kfo. Mhd. gevelle ,Fall, Sturz, Bergschlucht4, vgl. 
Windgföll im pB. Freistadt und in Steierm. 1285 in dem Gevelle 
(Zahn 204). 
Gföllnerwald; 1348 Habichtswald (Eng.-Reg. 264), wenn 
wirklich hierher zu stellen. Der jetzige Name zum nahen Gföll. 
Gmein; ma. af dv gmgv. Vgl. o. Auf der Gmain. 
Gmeinholz; 1250 Gmeinholz (UB., III, 166) ; 1343 Gmainholtz 
(SchU., III, 388). ,Gemeindewald4, vgl. mhd. gemeinmerke ,Almende4. 
Götze 11 berg; 1371 Getzenperg (AföG. 99, 380). Z. PN. Gotzo. 
Götzling, ma. gedsle%\ 1371 Götzling (AföG. 99, 380). Z. PN. 
Gotzilo. 
Grillparz, O. Schabetsberg. Vgl. 
Grillparz, ma. griibgt)ds\ 1162 in Grilleporz (UB., II, 317); 
1371 ze Grillenportz (AföG. 99, 379). Verfehlt ist die Erklärung 
Schiffmanns (LD. 1906, 349), der Parz, B. Grieskirchen, alt Porz 
(UB., I, 677), als slaw. anspricht, als rece ,am Flusse4. Er schließt 
sich hier Müller (1886, S. 151 f.) an, trotzdem dieser später (1889, 
201) selbst schwankend wird. Unser Grundwort setzt ein mhd. 
*borz ,Reisig, Gebüsch, Gelände mit Stümpfen von abgehauenen 
Sträuchern4 (nach Schatz, Nied.-Öst, Weistümer IV, Glossar 614 
,kleine Bodenerhebung4) voraus, eine Ablautform zu mhd. harzen 
,strotzen, hervordrängen4 (vgl. bair. bartsn ,sich recken4, Schweiz. 
borzen ,herausragen, herausstehen4, Schweiz. Idiotikon 4, 1640). In 
Kärnten ist noch das Kollektiv portsdch Jungholz4 lebendig (Lessiak, 
PBB. 28, 61). Von slaw. Ableitung kann bei diesem in den alt¬ 
besiedelten Gegenden Baierns und Schwabens häufigen F1N. keine
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.