Volltext: Die Ortsnamen des östlichen Oberösterreich

Eschlbach, Ober- u. Unter-. Entweder ,Eschenbach4 oder 
zu mhd. asche ,Äsche4 (Fisch). 
Esthofen, ma. eStöfn. Der erste Teil zu mhd. äste ,Äste4 oder 
zu mhd. este ,Nieder-, Voralpe4. 
Etzing; 1371 Atzing (AföG. 99, 379). Z. PN. Etzo. 
Finklham, ma. fiiifhgm; 1130 Vinkenheim (UB., I, 648 trad.) ; 
1170 Vinchenhaemen (681 trad.); 1180 Vinchenhaim (UB., II, 352). 
Zu mhd. vinke ,Fink4, kaum zum FN., da das Grundwort -heim und 
die frühe Erwähnung auf eine Zeit weisen, in der der FN. noch 
nicht üblich war. Als Zuname ist er aber ziemlich früh zu belegen, 
vgl. 1155 Hermannus cognomine Vinche (steir. UB., I, 351). Vgl. die 
ähnlichen Bildungen Finkenstein in Schlesien und Westpreußen, 
Kärnten, Finkengraben, -egg in Steierm., Finkenberg in Tirol, 
Finkenschwandt in Salzburg u. a. Beim ob.-öst. ON. ist Dissimila¬ 
tion n zu l eingetreten. 
Forst. Mhd. vörest ,Wald, Forst4. Vgl. über Forst als F1N. 
Vollmann, S. 28. 
Fr ah am, ma. fräham\ 1262 Vreihaym (UB., III, 287); 1304 
Vreihaim (UB., IV, 469); 1343 Frahaim (UB., VI, 461 Ende des 
I5*Jh.)> 1674 Frahaimb (AföG. 99, 228). ,Freies, nicht abgaben¬ 
pflichtiges Haus4. Der auffällige Wandel des T zu a, der nur in 
nebentoniger Stellung nachzuweisen ist, deutet darauf, daß hier 
das Grundwort betont war. 
Freiling, ma. fragliri\ 1343 Freyling (UB., VI, 461 Ende 
des 15. Jh.). S. Freiling im pB. Linz. 
Freindorf, ma. fragd§of\ 1371 Freyndorf (AföG. 99, 379). 
Zu mhd. vrT ,frei4, ,Dorf freier Bauern4. Erinnert an die ob.-öst. 
Freibauern. 
Freineck. ,Auf der freien Ecke4. 
Freundorf, Ober- u. Unter-, ma. froidgof\ 1150 Frigendorf 
(UB., I, 564 trad.); 1299 PSsenfreeindorf (SchU., II, 197); 1299 
Freundorf (Eng.-Reg. 217); 1371 zu Posen Freyndorf (AföG. 99, 
381). S. o. Freindorf. Als Differenzierungswort begegnet hier mhd. 
bcese ,schlecht, gering4 wohl in derselben Verwendung wie auch 
mhd. ivenec ,kl ein4. Wie die ew-Schreibung und die Ma. (ma. oi 
statt des zu erwarteten a§) zeigen, ist früh Vermischung mit mhd. 
vriunt ,Freund4 eingetreten. 
Friedlau. Mehrdeutig, zu mhd. vriedel ,Geliebter4 oder zu 
vrit ,Einfriedigung4. 
Führling. Vgl. Firling im pB. Freistadt. 
Fürneredt. Zu mhd. virne ,alt, erfahren4 (FN. Firner)? 
Furt, Ober- u. Unter-; 1371 zu Furt (AföG. 99, 381). Mhd. 
vurt ,Furt4. 
Furt, G. St. Marienkirchen a. d. P.; 1265 in Fuert (UB., III, 
342); 1303 hof an dem Furt (UB., IV, 440). Mhd. vurt ist Mask. 
Die Schreibungen uey u zeigen die mbair. Diphthongierung vor r 
an (vgl. dazu Weigl, Teuthonista 1, 165). 
Gaisedt, ma. gg'osgt. Zu mhd. geiz ,Ziege4, vgl. Gaisberg im 
pB. Urfahr. 
Prager Deutsche Studien, Heft 42. 8
	        
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