Volltext: Die Ortsnamen des östlichen Oberösterreich

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Straß, Ober-. An der alten Schiffsstraße gelegen, vgl. o. 
Schiefegg. 
Stratreit; 1376 Strattreut (UB., IX, 56 cop.). ,Rodung eines 
Strato4 (Forst. I, 1365). 
Strich. Mhd. strich ,Richtung, Weg4. Nach Vollmann (S. 41) 
werden so schmale Ackerbeete und Landstreifen genannt. 
Stumpten. Dunkel. Schiffmann (LE. 240) denkt an slaw. 
Ableitung. 
Sturmmühle. Mhd. sturm bedeutet neben ,Sturm4 auch 
,Unruhe, Lärm4. 
Sulzmühle. Mhd. sulz ,Salzwasser, -sole4, vgl. Sulzbach im 
pB. Perg. 
Tafersheim. S. o. Steyregg. 
Tal, Nieder- u. Ober-; 1125 Tal (UB., II, 163); 1499 Nidern- 
tal (AföG. 104, 369). 
Trab erg, Groß-, Klein-, Ober-, ma. dräb§vg7 1224 Traberch 
(UB., II, 650); 1455 das dorf im Draperg (LB. 261, 257). Weder 
mhd. Trä ,Drauc (ma. trgg) noch mhd. träte ,Trift4 (ma. drgd) können 
in Betracht kommen, da die ma. Form auf droe- deutet. Vielleicht 
ist an mhd. dreehe ,Duft4, droehen7 droejen, dreen ,hauchen, duften4 
anzuknüpfen. 
Treffling, Außer-, Inner-, Mitter-, ma. drgflen; 1115 Thre- 
binicha (UB., II, 150). Der Ableitung Strohs (S. 79) von asl. trebim 
,geeignet4 ist die von asl. trebz ,Rodung4 vorzuziehen (so schon 
Kämmel, S. 171). Schiffmanns Ableitung von asl. trava ,Wiese4 (LE. 
240) ist lautlich unmöglich. Denn das asl. v hatte ^-Charakter, 
mußte deshalb als bair. u übernommen werden und hier einen 
Diphthong geben. Vgl. die zum selben Stamm gehörenden ON, 
Triefenhaider im pB. Freistadt, einen Tröbinghof im Orte Auerbach, 
ein Tröberergut in der Ortschaft Unterschwandt. Man vergleiche 
ferner noch die nied.-öst, Trefling, Nebenbach der Uri, 1186 Treui- 
nich} 1382 in der Trefnikch, und eine kämt. Treffling, 1066 Treue- 
liccha (steir. UB., I, 78). Vermutlich auf unseren Ort ist 1321 auz 
der Trefeniche (UB., V, 280) zu beziehen, das dann diejenige Ent¬ 
lehnungsschicht darstellt, die in der heutigen Aussprache vorliegt. 
Unser Name ist, wie der Beleg von 1321 zeigt und das -iJccha von 
1115 erkennen läßt, ursprünglich Flußname (die Bedenken von 
Schnetz, AfslPh. 39, 172 sind unbegründet). Das Vorbild der ersten 
Schreibung mit b fällt nach 850 (nach der asl. Liquidenumstellung) 
und setzt asl. *Trebhnika voraus. Sie ist nur Schreibung des von 
Slawen gehörten Namens gewesen, volkstümlich kann nur die -v- 
Form gewesen sein. Andere, spätere Entlehnungen liegen dagegen 
in den oben erwähnten Hofnamen Tröbinghof (13. Jh. Treeivung, 
14. Jh. Trebing} 1418 Trebming) und Tröberergut sowie in einem 
1115 genannten (predium) Ihrebesse (UB., II, 150) vor, letzteres = 
asl. trebez ,Rodung4, und im PN. im Trebes (UB., II, 141, gemein¬ 
sam mit Primizla in Pröselsdorf, pB. Freistadt, erwähnt). Diese 
Namen sind Zeugnisse dafür, daß sich Slawen an diesen Orten 
bis in das 12. Jh. behauptet haben, denn sie weisen die seit dem
	        
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