Volltext: Schärding [5]

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Überschläge gemacht wurden, sondern diese nach 
Disposition des kurfürstlichen Oberbaumeisterö Cuvil- 
lies angefriint wurden, Graf Tattenbach habe nach 
Gutbefinden mit dem Hofstukkadorer Feichtmayr 
wegen Aussetzung der Kapitalhörner den Accord gegen 
150 fl getroffen und sich anheischig gemacht, für 
die noch abgängigen Kirchtüren zu sorgen, damit 
ein hart, wohl ausgetrocknetes altes Holz beigeschafft 
werde, welche Unkosten mit Einschluß der Kirchen 
türen, Schlösser und Bänder beiläufig 536 fl abwer 
fen dürften." 
Mit Ende des Jahres 1777 dürfte wohl die Kirche 
nach Cuvillies Entwurf nrit den von ihm entwor 
fenen Nebengebäuden der Sakristei, deö Totenkerkerö 
u. a., wohl aber ohne Turmkuppel und ohne 
Seitenaltäre vollendet gewesen sein. ES war aber 
eine kurze Herrlichkeit, denn schon 1782 vernichtete 
ein Brand daS mühsam geschaffene Werk. Die Archi 
tektur Cuvillies scheint allerdings, wie wir aus der 
Altarnische im Presbyterium mit Sicherheit schließen 
könnten, erhalten geblieben zu sein, wird ja auch die 
Kirche in den Akten als „nach der dermalig ganz 
einfach, doch vollkommen regelmäßigen Bau 
art auf jonische Ordnung" erbaut, bezeich 
net, was mit dem heutigen Bestand übereinstimmt. 
Von der Innenausstattung ging aber faßt alles 
verloren, vor allem der Cuvillies'sche Hochaltar. 
Nur Teilwerk blieb erhalten, wie die schönen Beicht 
stühle der Sakristei u. a. Der unvollendet gebliebene 
und daher nur flach gedeckte Turm Cuvillies wurde 
1908 ausgebaut. Die nach dem Brand beigeschafften 
Altarblätter werden demMalerMichaelSchock 
aus Ried (1818) zugeschrieben. Die Orgel soll aus dem 
aufgehobenen StiftWaldhausen stammen. (Bild»!/ZI). 
Das Aeußere der Kirche aber, wie der vornehm ruhig 
wirkende weite Kirchensaal illustrieren als Werk Cuvil 
lies d. I. und als Denkmal der frühklassizistischen 
Kirchenbaukunst der Münchener Hofkünstler auch 
fürderhin ein wichtiges Kapitel in der Geschichte der 
bairischen Kunst.
	        
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