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das Rollwerk auf dem Auszug wider die Natur sei
und von manchem für des hürnen Seyfried Gschwad-
würm und Drachen gehalten werden dürfte, daß alle
Zieraten an der Altarvisier mehr auf Rennschlitten
und Bockgestelle an Kutschen, in Grotten und der-
Form, bei welcher die bereits verfertigten Seiten
bilder ungehindert können gebraucht werden, zu ver
fassen." Ehe jedoch die Entscheidung des Geistlichen
Rats noch nach Schärding herablangte, hatten die
beiden Schärdinger Schreinermeister Johann Chriso-
lllsiy. Entwurf des Schärdinger Kistlers Chrisostomus Fink zum Choraltar von Brunnenthal
gleichen gehörten, am Altar aber sei die Architektur
damit behängt wie ein Bettler mit seinen Säcken."
Die Kritik des Hofmalers veranlaßte den Geistlichen
Rat, die Visier Fincks am 4. Juli 1668 als „un
tauglich zu verwerfen" und den Hofmaler zu beauf-
tragen „eine ganz neue Visier, jedoch auf vorige
stomus Fink und Jakob Ne geleimt ihren 5 Gesellen:
Christian K i l l i n g e r von Donauwörth, Daniel Wag
ner aus Znaim, Jost T ö b e s von Miltenberg in Fran
ken, Georg Mandl von Burgheim a. d. Donau und
Hans David Schmied von Ellbogen in Böhmen,
welch letzterer alle Zieraten schnitt, (Inschrift am Hoch-