Volltext: Vom Eintreffen der serbischen Antwortnote in Berlin bis zum Bekanntwerden der russischen allgemeinen Mobilmachung (2 / 1919)

12 
Nr. 290 
Anlage zum Bericht des Botschafters in Petersburg 
vom 26. Juli 1914 
Wetschernoje Wremja, den 13./26. Juli 1914 
Wir hatten heute Gelegenheit, uns mit einer 
hochautoritativen Persönlichkeit zu unterhalten. 
was denn? Wie Von russischer Seite war alles gemacht worden, 
denn? Dann hätte damit der Konflikt ^wischen Serbien und Österreich 
der Zar nicht an keinen großen Umfang annehmen sollte, aber die 
mich appellieren Wiener Regierung hat es nicht für nötig befunden, 
brauchen! auf die Stimme der Gerechtigkeit zu hören, und hat 
sich anscheinend entschlossen, die Sache unbedingt 
bis zum Kriege zu bringen. 
Die diplomatische Rolle Rußlands Österreich 
gegenüber kann man als abgeschlossen betrachten, 
da das Wiener Kabinett auf die gestern vom 
Fürsten Kudaschew dem österreichischen Minister 
des Äußern überreichte Note negativ geantwortet 
hat. 
Bei einer solchen Sachlage sind meiner Ansicht 
nach die Chancen für einen Krieg erheblich gestiegen,, 
und wir befinden uns am Vorabend großer Ereig¬ 
nisse. 
Die österreichischen Truppen können jede Stunde 
die serbische Grenze überschreiten, und dann erscheint 
die Rolle Rußlands völlig bestimmt und klar im 
an die Fürsten- Sinne der Erweisung der notwendigen militärischen 
mörder Hilfe. 
Auf Anordnung des Kriegsministers Such omiin ow 
sind gestern die zur Verhütung irgendeiner Kata- 
Mobilmachung Strophe notwendigen Maßnahmen ergriffen worden, 
leider nein wenn sie Jedenfalls werden unsere Feinde uns nicht über- 
so fortfahren wie raschen können. 
bisher Was unseren Verbündeten Frankreich und 
unseren Freund England betrifft, so hat es sich 
nach dem erfolgten Meinungsaustausch erwiesen, 
daß wir völlig solidarisch handeln und Hand in 
Hand ein und dieselbe Aufgabe verfolgend Vor¬ 
gehen werden. Es ist möglich, daß die Lage im 
letzten Augenblick durch die Einmischung des 
Königs von Italien gerettet werden kann, aber dafür 
ist nur eine schwache Hoffnung vorhanden. Man 
‘ muß nicht vergessen, daß hinter den Kulissen der
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.