Volltext: Vom Eintreffen der serbischen Antwortnote in Berlin bis zum Bekanntwerden der russischen allgemeinen Mobilmachung (2 / 1919)

*74 
nahezulegen, weitere militärische Vorbereitungen aufzu¬ 
schieben, falls Österreich einwilligt, sich mit der Besetzung 
von Belgrad und angrenzendem serbischen Gebiet als 
Faustpfand Pfand für eine zufriedenstellende Regelung seiner Forde¬ 
rungen zu begnügen, während inzwischen die. anderen 
Länder ihre Kriegsvorbereitungen einstellen. Ich vertraue 
darauf, daß Wilhelm seinen großen Einfluß aufbieten 
Österreich hat heute wird, um Österreich zu veranlassen, diesen Vorschlag an- 
Vorschfäge^gemacht 5unehmen und um zu beweisen, daß Deutschland und 
England Zusammenarbeiten, um zu verhindern, was eine 
internationale Katastrophe sein würde. Bitte versichere 
Wilhelm, daß ich alles tue und weiterhin alles tun werde, 
was in meiner Macht steht, um den europäischen Frieden 
zu erhalten. 
Nr. 453 
Der Staatssekretär des Auswärtigen an den Geschäfts¬ 
träger in Athen1 
Telegramm 102 Berlin, den 30. Juli 19142 3 
Bitte nähere Inhaltsangabe der Neutralitätserklärung drahten. 
Jagow 
1 Nach dem Konzept. Entwurf von Jagows Hand. 
2 ii50 nachm, zum Haupttelegraphenamt. 
3 Siehe Nr. 436. 
Nr. 454 
Der Botschafter in London an das Auswärtige Amt1 
Telegramm 193 London, den 30. Juli 19141 2 
Sir Edward Grey und Mr. Asquith gaben heute im Unterhaus 
Erklärungen ab, in denen sie grossen Ernst der Lage betonten. 
Ersterer teilte mit, daß England nach wie vor das eine große Ziel 
der Wahrung des Friedens verfolge. Asquith ließ amendment bill 
von Tagesordnung fallen, da Parteistreit augenblicklich nicht am 
Platze und England, das selbst nicht direkt interessiert sei, geeinte 
Front darbieten müsse. Er hoffe, daß der Patriotismus aller Parteien 
dazu beitragen werde, das drohende Verhängnis, wenn nicht ab¬ 
zuwenden, so doch wenigstens zu umgrenzen. 
Lichnowsky 
1 Nach einer Abschrift des Auswärtigen Amts. 
2 Aufgegeben in London 30. Juli 95 nachm., angekommen im Auswärtigen 
Amt i2° mitternacht; Eingangsvermerk: 31. Juli vorm.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.