Volltext: Vom Eintreffen der serbischen Antwortnote in Berlin bis zum Bekanntwerden der russischen allgemeinen Mobilmachung (2 / 1919)

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Nr. 426 
Der Staatssekretär des Auswärtigen an den Gesandten 
im Haag1 
Ganz Geheim Berlin, den 30. Juli 19141 2 
Ew. Exz. ersuche ich ergebenst, die Anlage3 dieses Erlasses ver¬ 
schlossen sicher aufzubewahren und erst zu eröffnen, wenn Sie hierzu 
besondere Weisung erhalten. 
Den Empfang dieses Erlasses bitte ich mir telegraphisch zu 
bestätigen4 *. 
Jagow 
1 Nach dem Konzept. Entwurf von Stumms Jland am 29. Juli nieder¬ 
geschrieben. 
2 Am 30. Juli mit einem verschlossenen Kuvert als Anlage durch Feld¬ 
jäger abgesandt. Vgl. Nr. 375. 
3 D. i. Abschrift von Jagows Erlaß an den Gesandten in Brüssel vom 29. Juli 
(Nr. 376). In dem vom Generalstabschef v. Moltke eingereichten, von 
ihm selbst niedergeschriebenen Entwurf einer Mitteilung an die belgische 
Regierung (siehe Nr. 376, Anm. 1) steht unter dem Entwurf der Ver¬ 
merk von Moltkes Hand: »Abschrift an die Regierung der Niederlande 
mit Begleitschreiben (Anlage).« Die von Moltke beigefügte gleichfalls von 
ihm selbst niedergeschriebene Anlage lautet: «An die niederländische 
Regierung. Die deutsche Regierung beehrt sich, der k. niederländischen 
Regierung in der Anlage Kenntnis von einem Schreiben zu geben, das 
von hier aus an die k. belgische Regierung gerichtet worden ist. 
Gleichzeitig erklärt die deutsche Regierung, daß in dem bevorstehenden 
Kriege die Neutralität der Niederlande in vollem Umfange deutscherseits 
gewahrt werden wird. Sollten aus dem südlichen Teile der Provinz 
Limburg Grenzüberschreitungen gemeldet werden, so wolle die k. 
Regierung versichert sein, daß es sich nur um Versehen kleinerer Ab¬ 
teilungen .handeln kann, denen deutscherseits sofort entgegengetreten 
werden wird. 
Die k. Regierung glaubt sich der Hoffnung hingeben zu dürfen, daß 
das Königreich der Niederlande eine Deutschland wohlwollende Neutra¬ 
lität bewahren und damit die nahen freundschaftlichen Beziehungen 
beider stamm- und blutsverwandter Länder neu befestigen wird.« Da¬ 
runter der Bleistiftvermerk von Moltkes Hand: »Würde erst abzuschicken 
sein, nachdem die Antwort Belgiens eingetroffen ist. v. M.« 
4 Telegraphische Empfangsbestätigung durch den Gesandten im Haag vom 
Berliner Haupttelegraphenamt aufgenommen 31. Juli 910 nachm., präsen¬ 
tiert im Auswärtigen Amt 1010 nachm.
	        
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