Volltext: Vom Eintreffen der serbischen Antwortnote in Berlin bis zum Bekanntwerden der russischen allgemeinen Mobilmachung (2 / 1919)

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Nr. 410 
Der Botschafter in Petersburg an das Auswärtige Amt1 
Telegramm 191 Petersburg, den 30. Juli 19142 
Dringend! 
Mobilmachung umfaßt Militärbezirke Kiew, Odessa, Moskau, 
Kasan, Kosakenheere Don, Kuban, Terek, Astrachan, Orenburg, Ural. 
Außer für die Mobilmachung der Flotte sind für die Militär¬ 
bezirke Warschau, Wilna, Petersburg keine Einberufungen befohlen. 
Pourtales 
1 Nach der Entzifferung. 
2 Aufgegeben in Petersburg ii° vorm., angekommen im Auswärtigen Amt 
ii50 vorm. Eingangsvermerk: 30. Juli nachm. Telegramm wurde dem 
Generalstab, Admiralstab, Reichsmarineamt und Kriegsministerium mit¬ 
geteilt. 
Nr. 411 
Der Botschafter in Konstantinopel an das Auswärtige Amt1 
Telegramm 385 Therapia, den 30. Juli 1914 2 3 
Großwesir nimmt Punkt 1 bis 4 an, bezeichnet aber Punkt 5 
als völlig unannehmbar. Zunächst sei es unmöglich, den Zeitpunkt 
zu fixieren, zu welchem Sicherheit dafür eingetreten sei, daß es aus 
Anlaß des österreichisch-serbischen Konflikts nicht zu einem Kriege 
zwischen Deutschland und Rußland kommeri werde. Ein solcher 
Krieg könnte als Nachwirkung eines österreichischen Erfolges über 
Serbien auch na.ch 1 bis 2 Jahren ein treten. Es sei von der Türkei 
nicht zu verlangen, daß sie sich jetzt für Deutschland engagiere, 
1 Nach der Entzifferung. 
2 Angekommen im Auswärtigen Amt 1159 vorm.; Eingangsvermerk: 30. Juli 
nachm. Am Rand ist am 30. Juli von Zimmermanns Hand vermerkt: 
»Falls wir den Türken im gegenwärtigen Augenblick nicht entgegenkommen, 
treiben wir sie m. E. in die Arme der Gegner. Ich glaube, daß wir unter 
den gegebenen ernsten Verhältnissen uns auf eine Vertragsdauer bis 1918 
— Ende der Mission Liman — einlassen, in diesem Falle aber unbedingt 
auch Österreich-Ungarn als zweite Vertragsmacht zum Abschluß zuziehen 
sollten.« 
3 Siehe Nr. 320 und 508.
	        
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