Volltext: Vom Attentat in Sarajevo bis zum Eintreffen der serbischen Antwortnote in Berlin (1 / 1919)

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Nr.'37 
Der Staatssekretär des Auswärtigen an den Botschafter 
in Wien1 
Geheim! Berlin, den 12. Juli 19142 
Zur streng vertraulichen Orientierung des Grafen Berchtold 
Nach geheimen Nachrichten liegt Rußland und Serbien die 
vertrauliche Infonnation vor, daß Österreich-Ungarn seine Garnisonen 
an serbischer und russischer Grenze unauffällig verstärkt. 
Jagow 
1 Nach dem Konzept. Entwurf von der Hand Zimmermanns. 
2 Zur Post gegeben 8° nachm. 
Nr. 38 
Der Botschafter in Rom an das Auswärtige Amt1 
Telegramm 2 Fiuggi Fonte, den 12. Juli 19142 3 
Marquis di San Giuliano sagt mir, daß er sofort nach Ermordung 
des Erzherzogs den italienischen Vertreter in Belgrad beauftragt habe, 
serbischer Regierung sehr dringend zur Mäßigung zu raten. Er glaube 
auch, daß diesem Rat entsprochen werden würde. Für Ausschrei¬ 
tungen der Presse könne in demokratischen Ländern Regierung nicht 
verantwortlich gemacht werden, österreichische Regierung dürfe sich 
darin nicht ins Unrecht setzen. Übrigens melde heute italienischer 
Botschafter in Wien, daß österreichische Regierung keine Befürchtungen 
wegen ernster Komplikation mit Serbien habe. 
In Bulgarien sei nach Meldung italienischen Vertreters in Sofia* 
Handstreich gegen König Ferdinand von russischer Partei zu befürchten. 
Flotow 
j Nach der Entzifferung. 
. 2 Aufgegeben in Fiuggi Fonte den 12. Juli 745 nachm., angekommen im Aus¬ 
wärtigen Amt io30 nachm. Eingangsvermerk: 13. Juli vorm. Der letzte 
Absatz »In befürchten« am 13. Juli vorm, von Jagow tele¬ 
graphisch zur »rein persönlichen Information« dem Gesandten in Sofia, 
die beiden ersten Sätze »Marquis würde« unter dem 13. Juli 
durch Erlaß »Zur persönlichen Information« dem Gesandten in Belgrad 
mitgeteilt. 
3 Siehe Nr. 33.
	        
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