Volltext: Vom Attentat in Sarajevo bis zum Eintreffen der serbischen Antwortnote in Berlin (1 / 1919)

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handel nicht vor ein europäisches Gericht ziehen können. Sir Ed. Grey 
scheidet, wie Ew. pp. ausdrücklich gemeldet haben, scharf zwischen 
österreichisch-serbischem und österreichisch-russischem Konflikt4 und 
kümmert sich um ersteren ebensowenig, wie wir es tun. Unsere 
Vermittlungstätigkeit muß sich auf eventuellen österreichisch-russischen 
Konflikt beschränken6. In serbisch'-österreichischem Konflikt scheint 
mir der in Telegramm Nr. [163]6 aus Petersburg angegebene Weg 
direkter Verständigung zwischen Petersburg und Wien gangbar. Ich 
bitte deshalb dringend, dort die Notwendigkeit und Möglichkeit der 
Lokalisierung zu vertreten. 
Bethmann Hollweg 
4 Siehe Nr. 180 Abs. 2. 
5 Hinter »beschränken« ursprünglich geschriebenes »Ew. pp. Annahme, 
daß Lokalisierung unmöglich sei, ist noch nicht erwiesen« vom Kanzler 
nachher gestrichen. 
6 Siehe Nr. 238. 
Nr. 249 
Der Botschafter in Rom an das Auswärtige Amt1 
Telegramm 29 Fiuggi Fonte, den 27. Juli 1914a 
Marquis di San Giuliano äußert einige Hoffnung, 
daß es noch möglich sei, Konflikt zu verhindern. 
Nach seinen Nachrichten — Näheres gibt er nicht 
an — wäre Serbien bereit, die österreichischen For- 
Quatsch! derungen anzunehmen, wenn sie von Europa ge¬ 
stellt würden. Andererseits würde Rußland nur 
eingreifen, wenn Österreich serbisches Territorium 
dauernd besetzte. Sir Edward Grey wolle die 
ich lasse mich auf Botschafter von Deutschland, Frankreich, Italien 
nichts ein und Rußland zu einer Aktion im Sinne des Friedens 
vereinigen. Hiesige Verlegenheit und Besorgnis ist 
groß, daher unablässige Friedensbemühungen. 
Flo t o w 
1 Nach der Entzifferung. 
2 Aufgegeben in Fiuggi Fonte irivorm., angekommen im Auswärtigen Amt 
i28 nachm. Eingangsvermerk: 27. Juli nachm. Entzifferung dem Kaiser 
vorgelegt, von ihm am 28. Juli zurückgegeben.
	        
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