Volltext: Vom Attentat in Sarajevo bis zum Eintreffen der serbischen Antwortnote in Berlin (1 / 1919)

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Nr. 228 
Der Staatssekretär des Auswärtigen an den Botschafter 
in Wien1 
Telegramm 157 
Berlin den 26. Juli 1914a 
Es wäre mir erwünscht zu wissen, wie weit Verhandlungen 
zwischen Wien und Sofia wegen Einbeziehung Bulgariens in den 
Dreibund gediehen sind und ob Abmachungen wegen eventuellen 
Eingreifens Bulgariens für den Fall der Ausdehnung des Konflikts 
bestehen. Drahtantwort 3 *. 
J agow 
1 Nach dem Konzept. Entwurf von Bergens Hand. 
2 io° nachm, zum Haupttelegraphenamt gegeben, dort abgefertigt um Mitter¬ 
nacht, auf der Botschaft in Wien angekommen am 27. Juli 30 vorm. 
3 Siehe Nr. 259. 
Nr. 229 
Der Botschafter in Petersburg an das Auswärtige Amt1 
Telegramm 162 
St. Petersburg, den 26. Juli 19141 2 
Wie mir Generalleutnant von Chelius mitteilt, sieht mati in 
Kreisen dem Frieden geneigter, monarchisch gesinnter höherer Offi¬ 
ziere der Umgebung des Zaren als bestes Mittel, Frieden zwischen 
den Großmächten zu erhalten, Telegramm Sr. M. des Kaisers und 
und Königs an Kaiser Nikolaus an3. Dieses Telegramm müßte an 
monarchisches Gefühl des Zaren appellieren und auf schweren Stoß, 
den monarchischer Gedanke durch Mord in Sarajevo erlitten hat, 
sowie auf die den Monarchien im Falle allgemeiner europäischer 
Konflagration drohenden Gefahren hinweisen. 
Pourtales 
1 Nach der Entzifferung. 
3 Aufgegeben in Petersburg 85°J nachm., angekommen im Auswärtigen Amt 
io5 nachm. Eingangsvermerk: 26. Juli nachm. 
3 Siehe den Entwurf eines solchen Telegramms Nr. 233. Es ging tatsäch¬ 
lich nicht ab. Randbemerkung des Reichskanzlers vom 27. Juli zu 
Pourtales’ Telegramm: »S. M. will einstweilen keine Depesche an den 
Zaren schicken. B. H. 27.« 
17* 
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