Volltext: Vom Attentat in Sarajevo bis zum Eintreffen der serbischen Antwortnote in Berlin (1 / 1919)

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Nr. 165 
Der Botschafter in London an das Auswärtige Amt1 
Telegramm 153 London, den 25. Juli 1914* 
Möchte dringend raten, Vorschlag Sir E. Greys betreffend 
Fristverlängerung nicht abzuweisen, da uns sonst Vorwurf hier 
treffen wird, nicht alles zur Erhaltung Friedens unversucht ge¬ 
lassen zu haben. Ablehnende Haltung könnte für spätere Stel¬ 
lungnahme Englands von großem Einfluß sein*. 
Heutige Morning Post, führendes konservatives Blatt, sagt be¬ 
reits am Schluß eines, Österreichs Vorgehen verurteilenden Arti¬ 
kels, Note sei Herausforderung Dreiverbands und wolle England 
zwingen sich zu entscheiden, ob es weiterhin an europäischer Poli¬ 
tik teilnehmen wolle. Trotz häuslicher Zwiste, die britische Nation 
bewegten, werde dieselbe geschlossen hinter Regierung stehen und 
ihren Kurs unterstützen, welcher Art dieser auch sei. 
Lichnowsky 
i Nach der Entzifferung. 
3 Aufgegeben in London u10 vorm., angekommen im Auswärdgen Amt 
i26 nachm. Eingangsvermerk: 25. Juli nachm. 
8 Siehe Nr. 157. 
Nr. 166 
Der Botschafter in Paris an das Auswärtige Amt1 
Telegramm 212 Paris, den 25. Juli 191428 
Habe gestern bei hiesiger Regierung mit aller Deutlichkeit be¬ 
tont, daß wir in keiner Weise an österreichisch-ungarischer Note 
an Serbien beteiligt gewesen, wenn wir auch nach deren öffent¬ 
lichem Bekanntwerden die Forderungen für berechtigt halten. Ich 
hatte auch C^Vgenheit, in diesem Sinne auf Presse einzuwirken, 
und bleibe weiter bemüht. 
S ch o en 
L Nach der Entzifferung. 
3 Aufgegeben in Paris 1 f25 vorm., angekommen im Auswärtigen Amt i50 
nachm. Eingangsvermerk: 25. Juli nachm. 
8 Siehe Nr. 153.
	        
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