Volltext: Vom Attentat in Sarajevo bis zum Eintreffen der serbischen Antwortnote in Berlin (1 / 1919)

XIII 
vgl. hierzu Nr. 441, 465 und 468 sowie Anhang IV. Es ist jedoch 
nicht festzustellen, ob außerdem noch andere Telephongespräche nach 
auswärts geführt wurden. 
Regelmäßige Aufzeichnungen über mündliche Verhandlungen, 
auch über solche zwischen dem Auswärtigen Amt und den fremden 
Diplomaten, haben nicht stattgefunden. Der Inhalt solcher Ver¬ 
handlungen spiegelt sich freilich häufig in den Weisungen und Be¬ 
nachrichtigungen an die ausländischen Vertreter Deutschlands. 
Auch ein eigentlicher Tagesbericht wie in dem k. u. k. Ministerium 
des Äußeren in Wien wurde in Berlin nicht geführt. Aus den dar¬ 
gelegten Gründen muß es Vuch dahingestellt bleiben, ob nicht die 
Lückenhaftigkeit der beim Auswärtigen Amt eingelaufenen mili¬ 
tärischen Situationsberichte des Generalstabs aus den kri¬ 
tischen Tagen sich dadurch erklärt, daß der Inhalt der fehlenden 
Berichte mündlich vorgetragen wurde. 
Abgesehen von diesen Lücken würde sich eine völlige Aufhellung 
aller Vorgänge nur dann erreichen lassen, wenn die ehemals feind¬ 
lichen Staaten sich entschließen könnten, mit derselben 
rückhaltlosen Offenheit ihre Urkunden dem Publikum 
der ganzen Welt vorzulegen, wie es die deutsche und die 
österreichische Republik getan haben. 
Berlin, Anfang November 1919 
Graf Max Montgelas Dr. Walter Schücking 
Anhang zu den Vorbemerkungen 
Der Hofzug Kaiser Wilhelms ist am 6. Juli 915 vorm, von Station Wildpark 
nach Kiel abgegangen. (Auswärtiges Amt A. S. 2138/11. Oktober 1919 vorm.) 
Das Tagebuch des Hoffouriers (Auswärtiges Amt A. 26078/1. Oktober 
1919) verzeichnet weder am 5. noch am 6. Juli eine »Beratung militärischer 
Stellen«. 
Den beiden Flügeladjutanten vom Dienst ist eine Beratung militärischer 
Stellen am 5. oder 6. Juli nicht bekannt (Auswärtiges Amt: A. S. 2140/11. Ok¬ 
tober 1919 vorm, und A. S. 2167/17. Oktober 1919 vorm.). 
Ferner berichten: 
Freiherr von dem Bussche 
(Auswärtiges Amt A. 27230/16. Oktober 1919) 
»Leider kann ich mich nicht an die Quelle erinnern. Vielleicht 
Müller. Datum der Aufzeichnung könnte möglicherweise meine 
Erinnerung aufFrischen. Auch denkbar, daß ich Quelle irrigerweise 
als zuverlässig bezeichnet habe.«
	        
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