Volltext: Vom Attentat in Sarajevo bis zum Eintreffen der serbischen Antwortnote in Berlin (1 / 1919)

Nr. 63 
91 
Der Staatssekretär des Auswärtigen an den Geschäftsträger 
in Bukarest1 
Telegramm 38 Berlin, den 18. Juli 19141 2 
Geheim! 
Zur persönlichen Information 
Der k. Botschafter in Rom telegraphiert: 
»Bei rein theoretischer herbeiführt3.« 
Marquis San Giuliano ist weder über Brief Kaiser Franz Josephs 
an unsern Allergnädigsten Herrn noch über unsere Demarche in 
Bukarest informiert. Bitte daher dafür zu sorgen, daß die von Ew. IT. 
dem König Carol übermittelten vertraulichen Mitteilungen Sr. M. des 
Kaisers und Königs streng geheim gehalten und auch nicht zur 
Kenntnis des dortigen italienischen Vertreters gebracht werden. 
Jagow 
1 Nach dem Konzept. Entwurf von Bergens Hand mit Änderungen Jagows. 
2 330: nachm, zum Haupttelegraphenamt. 
3 Hier ist das Telegramm Flotows vom 17. Juli (Nr. 60), unter Fortlassung 
der Worte »denn er ist noch nicht eingeweiht«, eingefügt. Die Worte 
»weder über — informiert« von Jagow eingefügt aus ursprünglichem »über 
unsere jüngste Demarche dort nicht informiert« in Bergens Entwurf. 
Nr. 64 
Der Botschafter in Rom an den Reichskanzler1 
Fiuggi, den 16. Juli 1914 2 
Meiner anderweitigen Meldung über die Abfassung eines Rechts¬ 
gutachtens des Staatsministers Fusinato3, betreffend den öster¬ 
reichisch-serbischen Streitfall und die Stellung des Marquis di San 
Giuliano dazu, möchte ich noch hinzufügen, daß der Minister mit 
großer Entschiedenheit den Standpunkt vertrat, Österreich dürfe 
nicht in Belgrad wegen der großserbischen Propaganda reklamieren, 
solange diese Propaganda nicht in Österreich selbst zur Tat über¬ 
gehe. Die Ermordung des Thronfolgers sei als solche nicht anzu¬ 
sehen, da sie nicht von einem serbischen Untertan begangen worden 
1 Nach der Ausfertigung. 
2 Eingangsvermerk des Auswärtigen Amts: 18. Juli nachm. Am 19. Juli in 
Abschrift der Botschaft in Wien »zur gefl. vertraulichen Information und 
geeigneten Verwendung gegenüber Graf Berchtold« übersandt. 
3 Siehe Nr. 42.
	        
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