Volltext: Erinnerungen des Kronprinzen Wilhelm

Vorwort des Herausgebers 
25ls ich vor über einem Jahre an meinem Buche 
„Der König" schrieb, mit dem ich angesichts einer Flut 
von Entstellungen den Versuch machte, den Kaiser und 
sein Wesen so zu zeichnen, wie ste mir erschienen waren, 
und seine Umwelt so zu skizzieren, wie ich ste gesehen 
habe, da ist in mir vorübergehend auch der Wunsch 
lebendig gewesen, gleichzeitig und in gleicher Weise das 
Bild des Kronprinzen richtigzustellen. Richtigzustellen 
— denn ich kenne ihn seit langer Zeit, und ich weiß, 
daß die Züge seiner Art nichts mit den Zerrbildern zu 
Lun haben, die man in weiten Kreisen der deutschen 
Heimat wie des Auslandes weitergibt. Ich habe den 
Gedanken damals wieder fallen lassen, er fügte stch 
nicht in die Kunstsorm meines Buches, er hätte ihren 
knappen Rahmen gesprengt. Ich habe mich auf die Um- 
reißung der einen tragischen Figur beschränkt, und der 
Kronprinz ging nur in einer Szene als ihr Gegen 
spieler durch meine Arbeit. 
Auch die Versuchung, jene andere Tragik, die in dem 
ersten Werke nicht zu Worte kommen konnte — das 
Schicksal des in einer neuen, eigenen Gedankenwelt 
wurzelnden und nun doch vom Zusammenbruche mit- 
gefällten Sohnes und Erben — in einem zweiten selb-
	        
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