Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Marmilian, 65 Jahre alt. Er hatte nach dem im I. 
1828 erfolgten Tode des Bischofs von Antinopel, 
Matthias Paul Steindl, den oben erwähnten Michael 
Lconhart, bisherigen Domscholaster von Wien, k. k. 
Regierungsrath und Referenten des Deutschen Schul 
wesens bei der Studienhofkommission, zum Weihbi- 
schofe und Generalvikar angenommen, welcher mit 
dem Titel der Kirche von Alalia im I. 1829 zum Bi 
schöfe geweiht wurde, und bald darauf auch die Würde 
eines Kustos in dem Wiener-Metropolitankapitel 
bekam. ErzbischofLeopold visitirte jährlich einen Theil 
seiner Diözese, und firmte bei dieser Gelegenheit an 
46,000 Kinder; das Katechistren auf der Visitatzion 
war seine liebste Beschäftigung. Er wohnte sehr vielen 
Prüfungen in den Deutschen Schulen zu Wien, den 
Prüfungen der philosophischen Schüler aus der Re 
ligionswissenschaft, und denen der theologischen bei. 
Die Bildung der Alumnen in Wissenschaft und Frö- 
migkeit lag ihm sehr am Herzen. Täglich las er die 
Messe, an Sonn- und Feiertagen in jenen Kirchen 
der Stadt oder Vorstädte, wo das öffentliche vierzig- 
stündige Gebeth war. Er wurde Vorsteher des Leo- 
poldinenvereins und Leiter des Hauptvereins der An 
stalt zur Bewahrung kleiner Kinder. Der erstere Ver 
ein wurde auf Veranlassung des nach Wien gereisten 
Gcneralvikars der Diözese Cincinati in Nord-Ame 
rika, Friedrichs Rese, welcher die ungemeinen kirch 
lichen Bedürfnisse dieser Diözese und der dassgen Mis 
sionäre, und den beinahe gänzlichen Mangel an Mit 
teln zu ihrer Befriedigung vorstellte, im Mai 1829