Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Siebenter Band (Siebenter Band / 1842)

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thume über, theils sonderten sie sich wenigstens 
von den Katholischen ab, und wollten eine eigene 
Sekte bilden. Dem Bischof Sigmund gelang es 
noch nicht, sie zur katholischen Kirche zurückzubringen. 
§. 1060. Pöschliancr. 
Besser gelang ihm dieß mit einer anderen Gat 
tung von Leuten, die der katholischen Lehre untreu 
wurden, und im I. 1817 zu Ampfelwang, Ottnang 
und anderen, diesen benachbarten Ortschaften im 
Hausruckviertel nicht weit von Vöcklabruck auftraten. 
Sie waren Schwärmer, ja Fanatiker, welche nach 
Art der alten Wiedertäufer glaubten, daß ihnen gött 
liche Eingebungen zu theil werden, weßwegen, wenig 
stens einige unter ihnen, auch weissagen wollten, und 
nebst andern Dingen, besonders den Untergang der 
weltlichen Reiche, und ein neues Reich Christi auf 
Erden, eine neue Kirche, ein neues Jerusalem an 
kündigten. Sie waren entschlossen, dieses selbst zu er 
richten, und zu diesem Ende mit einander nach Pa 
lästina zu ziehen; da dieß aber nicht sogleich sich aus 
führen ließ, so erklärten sie einstweilen eine ansehnli 
chere Kirche in ihrer Heimath für die neueJerusalems- 
kirche. Was sie thaten, behaupteten sie auf göttliche 
Eingebung zu thun, erklärten es für den Willen Got 
tes. Sie gingen in ihrer Schwärmerei so weit, daß 
sie, um den Zorn Gottes, wie sie sagten, zu besänf 
tigen, ihre besten Kleider auf Haufen zusammen tru 
gen und verbrannten, ja sogar Menschen, Gott zum 
Opfer schlachteten. Man möchte daraus schliessen,
	        
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