Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Siebenter Band (Siebenter Band / 1842)

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lungen ausser demselben, erregte er bei jenen Leuten 
eine so hohe Meinung von sich, daß sie ihn für den 
wieder ans Erden im Fleische erschienenen Sohn 
Gottes hielten und erklärten, sonach ihm häufig zu 
liefen und seinen Reden mehr Glauben beimaßen, als 
den Lehren der Kirche. Die kirchliche Behörde ver 
setzte anfangs den Pfarrer Maurer, um durch 
seine Entfernung die Abnahme und das Erlöschen 
jenes Unwesens zu bewirken, als Seelsorger und 
zugleich als Ehrendomherrn nach Gräz. Allein jene 
Leute zogen ihm häufig auch hieher nach, und 
belagerten gleichsam seinen Beichtstuhl. Auch in 
Gräz und in der Umgegend gingen Mehre auf ihr 
Meinung von der Person Maurers und auf die 
oben erwähnte Irrlehre ein. Diesen selbst konnte 
man einer Theilnahme daran nicht überweisen. Des 
sen ungeachtet ward er, da seine Entfernung noth 
wendig schien, nach Tiniecz in Galizien in ein Klo 
ster geschickt, wo er auch im Jahre 1817 starb. Aber 
auch bis dahin rciseten ihm einige seiner Anhänger 
nach. — Nach seinem Tode bildeten sie sich ein, ein 
gewisser Bauer in der Gegend von Loipersdorf, Nah 
mens Jakob, gemeinhin Jagel, oder der Hüttenja 
gerl genannt, der schon viele Jahre von der Gicht 
gelähmt danieder lag, sei der abermahls im Fleische 
vorhandene Sohn Gottes, dessen Seele aus dem 
Körper Maurers in jenen des Jagcl gewandert sei. 
Aus diese Meinung, in welcher Jagel selbst sie be 
stärkte, scheinen sie theils durch Wahrsagungen, der 
gleichen auch dieser zu machen wußte, theis dadurch 
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