Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Fünfter Band (Fünfter Band / 1842)

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stau tischen Ortschaften nicht geschont hatten. Ueber 
4V Märkte, Dörfer und Schlösser wurden im ge 
nannten Viertel auf diese Art eine Beute der Ver 
wüstung. Alle diese Umstände bewogen fortan den 
Kaiser, theils durch eigene Anträge, theils durch die 
Dazwischenkunft auswärtiger Fürsten, besonders des 
Kurfürsten von Sachsen, einen gütlichen Vergleich 
mit den Böhmen zu suchen. Doch diese, die ihren 
Entschluß bereits gefaßt hatten, vereitelten durch über 
triebene Forderungen alle solche Versuche. 
§. 750. Landtag zu Wien. Ungcnügsamkeit der protestantischen 
Ständeglieder. 
Die bedenkliche Lage des Kaisers bestärkte nun 
auch die Protestanten in Oesterreich in ihren bekann 
ten Forderungen, ja machte, daß sie bald mit einer 
neuen auftraten. Der Kaiser hatte, um von den. 
Ständen Beistand gegen die Böhmen zu erlangen, 
und die Beschützung des von diesen bedrohten Vater 
landes zu bewirken, einen Landtag auf den Novem 
ber 1618 nach Wien ausgeschrieben. Am 9. Novem 
ber erhielten die protestantischen Ständeglieder ei 
nen landesfürstlichen Bescheid auf eine Schrift, die 
sie am 22. Mai, dem nächsten Tage vpr der zu Prag 
verübten Gewaltthat, überreicht, und worin sie nebst 
vielen andernBeschwerden vorzüglich dieses angeführt 
hatten, daß, da die Kapitulatzions-Resolutzion bis 
her den Behörden und Gerichtsstellen nicht mit der 
gewöhnlichen Förmlichkeit und mit dem Befehle der 
Beobachtung bekannt' gemacht worden sei, sie von
	        
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