Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Fünfter Band (Fünfter Band / 1842)

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betn, und auch im äußeren Deutschlande einen weit« 
aussehenden Krieg besorgte, wollte die Böhmen durch 
Nachgibigkeit zur Ruhe und Ordnung zurück bringen, 
und erließ zudiesem Ende am 18. Juni 1618ein Edikt, 
worin er sich zur Aufrechthaltung des Majestätsbrie 
ses und zurHebung ihrer übrigen Beschwerden erboth. 
Allein sowohl dieses Erbiethen als die Unterhandlun 
gen des nach Prag gesandten geheimen Rathes, Eu 
sebius Khuen, und mehre Schreiben des Kaisers wa 
ren fruchtlos. Der König Ferdinand, der sich zu 
Wien befand, wie auch der Erzherzog Marmilian 
und der Spanische Gesandte forderten den Kaiser auf, 
daß er nun mit allem Ernste verfahren, und den Auf 
rührern Gewalt entgegen setzen möchte. Allein sie 
konnten mit ihren Vorstellungen nicht durchdringen, 
weil Klesel, der auf den Kaiser, dessen Beichtvater 
er auch war, den größten Einfluß hatte, immer zur 
Nachgibigkeit rieth. Klesel, der 1614 die päpstliche 
Bestätigung für die Bisthümer von Wien und Neu 
stadt erhalten hatte, war zwei Jahre danach auf des 
Kaisers Verwendung auch Kardinal geworden. Trotz 
dieser seiner Würde sühbten Ferdinand und Marmi 
lian, die er auch durch sein stolzes Betragen beleidiget 
hatte, und die mit seiner ganzen Amtsführung, vor 
züglich aber über seinen unbegränzten Einfluß auf den 
Kaiser und dessen Gemahlin höchst unzufrieden waren, 
nun einen Gewaltstreich wider ihn aus. Sie ließen ihn 
nähmlich, als er zum Besuche Ferdinands in dieBurg 
gekommen war, am 20. Juli 1618 nach kurzer Anzeige 
dessen, was ihm bevorstehe, und warum es geschehe,
	        
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