Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Fünfter Band (Fünfter Band / 1842)

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§. 839. Zustand des Klosterwesens z insbesondere zu Klein- 
M. Zell und Heiligenkreuz. 
Was die Klöster betrifft, so ist in der Geschichte 
dieses Zeitraumes schon oft genug vorgekommen, daß 
der Klosterstand bald nach dem Ausbruche der Reli 
gionsneuerungen in große Verachtung gerathen, daß 
ihn deßwegen, und um einem freieren Leben nachzu 
hängen, Viele verlassen und Wenige angenommen 
haben, daß dadurch und durch manche andere Ur 
sachen viele Klöster ganz eingegangen sind, indem 
übriggebliebenen aber die Zahl der Mönche auf äu 
ßerst wenige herabgeschmolzen ist, daß in vielen Klö 
stern die Klosterzucht verfallen war, Anhänglichkeit 
an die Relkgionsneuerunge» und Sittenlosigkeit ge 
herrscht hat, daß mehre Prälaten nicht.'bloß vom 
Klosterstande, sondern auch von der katholischen Re 
ligion abgefallen sind, die neuen Lehren angenommen 
und sich beweibet haben, daß viele Klöster einen gro 
ßen, wohl auch den größten Theil ihrer Güter verlo 
ren haben, in die größte Schuldenlast gerathen, in 
die äußerste Armuth versunken sind. Von diesem Zu 
stande des Klosterwescns während eines großen Thei 
les dieses Zeitraumes mögen hier noch einige Beispiele 
folgen. Zu Klein- M. Zell war im I. 1544 nur der 
Prälat mit einem einzigen Geistlichen; zwei andere, 
die von mehren Jahren den Türken entflohen waren, 
waren wegen Unvermögenheit des Stiftes, sie zu 
unterhalten, in andere Klöster gegeben worden; und 
zwei seither aufgenommene befanden sich zur Erler-
	        
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