Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Fünfter Band (Fünfter Band / 1842)

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Störungen der gedachten Prozession erlaubt hatten, 
in Schranken zu halten. Unter Ferdinand II. aber, 
und zwar seit 1622 wurde die Begleitung derselben 
durch den Landesfürsten, oder wenigstens durch ein 
anderes Glied der Regentenfamilie gleichsam zur Re 
gel. Aus derselben Ursache, wie die Fronleichnams 
prozession, begleitete K. Ferdinand I. öfters auch 
das zu den Kranken getragene Hochwürdigstc. K. Mat 
thias erneuerte 1616 den schon von K. Friedrich 111. 
im I. 1445 gegebenen Befehl, das Hochwürdige bei 
solcher Gelegenheit mit Fahnen und Lichtern (er 
fügte noch den Baldachin dazu) zu begleiten. 
§. 838. Reliquien. Geistliche Brüderschaften. Ablasse. 
Die Reliquien wurden, wie in früheren Zeiten 
in hohen Ehren gehalten, ohne jedoch mehr so begierh; 
gesucht zu werden. Die im vorigen Zeitraume ent 
standenen geistlichen Brüderschaften wurden im ge 
genwärtigen, zur Zeit, als das Lutherthum überhand 
nahm, in eine solche Lage versetzt, daß die Zahl ih 
rer Mitglieder sehr abnahm, daß sie ihre Werke der 
Andacht oder Wohlthätigkeit nicht ausüben, ihre ge 
wöhnlichen Versammlungen nicht frei halten konnten. 
Dessen ungeachtet erhielten sie sich diese Zeit hindurch 
und traten bei verbesserten Umständen wieder in ihre 
vorige Wirksamkeit. Unter ihnen verdient besonders 
die Fron- oder Gottsleichnamsbrudcrschaft bei St. 
Stephan in Wien bemerkt zu werden. Ihr wurde 
beim Ausbruche der Rcligionsneuerungen ihr Archiv 
durch Hinterlist entrissen und verbrannt. Sie mußte
	        
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