Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Fünfter Band (Fünfter Band / 1842)

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die um so beträchtlicher ausfiel, weil die protestan 
tischen Ständeglieder jeden Beitrag zur Bestreitung 
des Türkenkrieges wegen Versagung der Religions- 
sreiheit verweigert hatten. Aus derselben Ursache sah 
sich auch Erzherzog Karl in Jnnerösterrcich im 1.1575 
genöthigt, von den Geistlichen, Kirchen und Klöstern 
die Hälfte ihrer sämmtlichen Einkünfte fünf Jahre 
lang zu nehmen. — Auch in den ersten Jahren des 
dreißigjährigen Krieges, als Oesterreich aus der ei 
nen Seite'von den Böhmischen Rebellen, auf derjan- 
dcrn von dem Siebenbürgischen Fürsten Bethlen und 
seinem Ungarischen Anhange angefallen wurde, dann 
im. Verlaufe desselben Krieges noch oft genug, be 
sonders nach dem Verluste großer Schlachten, wur 
den den Geistlichen, Kirchen und Klöstern zur Bestrei 
tung der Kriegskosten, häufige und schwere Steuern 
aufgelegt. — Um die so oft wiederkehrenden schweren 
Steuern entrichten zu können, sahen die meisten Kir 
chen und Klöster, deren viele auch durch andere Un 
fälle erschöpft waren, sich genöthigt, einen beträcht 
lichen Theil ihrer Güter zu veräußern. Manche ge- 
ricthen in eine große Schuldenlast, ja in die äußerste 
Armuth, z. B. Geras, das unter seinem Abte Be 
nedikt Lacher, dem letzten in diesem Zeitraume, 36,000 
Gulden an rückständigen öffentlichen Abgaben schuldig 
war, und zufolge gerichtlicher Abschätzung einen Be 
sitzstand von nur 4237 Gulden im Werthe hatte, 
weßwegen der Kaiser dem Kloster die Schulden bis 
auf diese letztere Summe nachließ, und die einträgli 
che Pfarre Raps auf fünfzehn Jahre verlieh.
	        
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