Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Fünfter Band (Fünfter Band / 1842)

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während sie im Begriffe waren, als Missionäre nach 
Meriko zu reisen, statt der Schuhe Sandalien und 
einen Habit aus grobem braunem Tuche annahmen. 
Dieß fand den Beifall anderer Augustiner, besonders 
des Thomas von Jesus, der 1520 zu Lissabon ge 
boren war. Er lebte überhaupt strenger, nach der 
ursprünglichen Regel der Augustiner, zu deren ge 
nauer Beobachtung er auch Andere zurückzusühren sich 
bemühte. Es gelang ihm auch bei Vielen; mehre Au 
gustiner-Klöster in Spanien führten die von ihm er 
neuerte strengere Lebensart bei sich ein, neue wurden 
mit derselben errichtet. Die ihnen ungehörigen Mön 
che wurden reformirte, und von einem Stücke ihrer 
größeren Strenge, dem Barfußgehen, unbcschuhte 
Augustiner genannt, während diejenigen, die bei der 
vorigen Lebensart verblieben, auch nach ihren weiten 
Aermeln äs larga, nähmlich manica zubenannt wur 
den. Weil zwischen beiden Gattungen nicht selten Zwi 
stigkeiten und Neckereien entstanden, so suchte P. 
Sirtus V. dieselben dadurch zu tilgen, daß er 1585, 
drei Jahre nach dem Tode des Thomas von Jesu, bei 
de von einander trennte, und die unbeschuhten sür ei 
nen besonderen Orden unter einem eigenen General 
vorsteher erklärte. Gegen Ende des 16. Jahrhunder 
tes bekamen die unbeschuhten Augustiner auch in Ita 
lien Klöster, und im I. 1623 stiftete ihnen Wilhelm 
Popel von Lobkowitz eines zu Prag. Der Ruf von der 
strengen und fromen Lebensart dieser Augustiner ge 
langte bald auch zu den Ohren des Kaisers Ferdinand, 
und da er mit dem weichlichen und freieren Leben der
	        
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