Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Fünfter Band (Fünfter Band / 1842)

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Kaiser gewährte ihnen nicht nur ihre Bitte, son 
dern bestätigte ihnen auch ihre Privilegien, die sei 
ner Landeshoheit nicht nachthcilig waren, verhielt 
sie jedoch zur Abbitte, zur Erlegung einer Million 
Reichsgulden binnen drei Jahren, zur Abtretung 
ihrer Kirchenvogteien und Patronate an ihn, und 
zur Unterwerfung unter seine Verfügungen über die 
Religion. Von dieser allgemeinen Begnadigung wur 
den nur die Rädelsführer ausgenommen, die jedoch 
großentheils entwichen waren- 
Die Stellen der fortgeschafften Lutherischen Pre 
diger sollten nun mit Katholischen besetzt werden; al 
lein diesem Beginnen legten die Protestanten Hindernis 
se , wie sie nur konnten, in den Weg, und im Mai 
1625 entstand darüber im Hausruckviertel ein fürch 
terlicher Tumult. Als nähmlich zu Zwiespalten ein ka 
tholischer Pfarrer eingesetzt werden sollte, hinderten 
es die Einwohner mit Gewalt, auch rotteten sich aus 
den benachbarten Orten: Bärndorf, Gampern, Neu 
kirchen und Vöcklamarkt über 5000 Bauern zusam 
men, und umringten das Schloß Frankenburg, wo 
der herrschaftliche Pfleger wohnte, welcher samt dem 
Pfarrer von Pfaffing die Einsetzung eines Pfarrers zu 
Zwiespalten hatte vornehmen wollen. Auf die Nach 
richt davon rückte Herbersdorf, der Statthalter des 
Landes ob der Ens, mit 1200 Mann Fußvolk und 
50 Reitern wider die Aufrührer. Diese waren zwar 
bereits vor seiner Ankunft in ihrem Bezirke von selbst 
aus einander gegangen; dessen ungeachtet wurden 
siebzehn aus ihnen, meistens Richter und Geschworne,
	        
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