Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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Daß außer Graz, Wien und Steier bereits auch 
andere Städte unserer Länder dem Lutherthume gro« 
ßentheils ergeben waren, kann man aus den Unter 
schriften einer Bittschrift sehen, welche die Lutheraner 
im Dezember 1541 dem König Ferdinand überreich 
ten. Der unglückliche Ausgang des Feldzuges gegen 
die Türken in diesem Jahre, in welchem auch Ofen 
au sie verloren worden war, bewog Ferdinanden, die 
Stände aller seiner Erbländcr auf einen gemeinschaft 
lichen Landtag nach Prag zu berufen, um von ihnen 
Beiträge zur ferneren Bestreitung des Türkenkrieges 
zu erlangen. Dieser Gelegenheit bedienten sich nun die 
Lutherischen Ständeglieder, den König um freie Re- 
ligionsübung zu bitten. Die Bittschrift hatten unter 
zeichnet aus den Oesterreichischen Herren: Pilgrim 
von Buchheim, Erbtruchseß in Oesterreich, Rcinbert 
von Ebcrsdorf, Erbkämmcrcr in Oesterreich, Sig 
mund Ludwig von Polheim, Christoph von Eizing, 
Erasmus von Starhemberg, Otto von Lichtenstein, 
aus den Steiermärkischen: Johann Ungnad, Frei 
herr von Sancck, Landeshauptmann von Steiermark, 
Georg von Herberstein und Johann von Weisbriach; 
dann fünfzehn aus dem Ritterstaude, und endlich 
folgende landessürstliche Städte: Wien, Korneuburg, 
Stein, Linz, Steier, Ens, Gräz, Radkersburg, 
St. Veit in Kärnten und Laibach. Da die Unterzeich 
neten in ihrtt Bittschrift unter andern gesagt hatten, 
Gott habez den Türken solches Glück gegen die Chri 
sten verliehen wegen des Sittenverderbniffes unter 
den letzteren, das Sittenverderbniß aber komme da
	        
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