Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

brück, wohin Ferdinand im 1.1532 wegen des bevor 
stehenden Türkencinbruches einen Ausschuß der Stän 
de jeder Provinz beschieden hatte, hielten dicOester- 
reichischen Lutheraner vom Herren- und Ritterstande 
zum ersten Mahl schriftlich um die Erlaubniß an, die 
Religion nach den Lutherischen Grundsätzen frei aus 
üben zu dürfen. Doch Ferdinand, der dem päpstli 
chen Gesandten Aleander erklärte, er sei bereit, für 
die katholische Religion sein Blut zu vergießen, der 
sich auf dem Reichtstage zu Regensburg vernehmen 
ließ, er wolle dahin arbeiten, daß die Lutherische 
Sekte ausgerottet werde, sollte er auch darüber alle 
seine Länder verlieren und an den Bettelstab kommen, 
war weit davon entfernt, ihnen ihr Gesuch zu bewil 
ligen. Sie fuhren nun fort, auch ohne diese Bewilli 
gung , in ihren Schlössern und auf ihren Patronats 
pfarren, wenigstens hin und wieder, Lutherische Pre 
diger anzustellen, durch diese den Gottesdienst auf 
Lutherische Weise, besonders mit Unterlassung der 
Messe, und mit Darreichung der Kommunion unter 
beiden Gestalten, halten zu lassen, und ihre Unter 
thanen zur Annahme des Lutherthums zu verleiten, 
ja zu nöthigen. So machte es Sebastian Grabner, 
aus dem Ritterstande, der auf seinem Schlosse Za 
cking einen Lutherischen Prediger hielt. Derselbe drang 
sich auch der Pfarre zu Grafendorf, welche doch dem 
Chorherrnstifte zu Pölten einverleibt war, zum Pa 
tron auf, und zog einen großen Theil ihrer Güter an 
sich. So machte es der Graf von Schaunbcrg, der 
unter andern im I. 1538 die Güter und Einkünfte
	        
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