Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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den nach und nach abtragen, die Gebäude in besseren 
Stand setzen, und den gewöhnlichen Gottesdienst in 
der Kirche halten lassen sollte. Lamberts zweiter Nach- 
solger, Melchior Kiesel, der 1589 Bischof von Neu 
stadt wurde, brachte es dahin, daß die Güter lenes 
Klosters dem Bisthume zugetheilt, und bei der Kir 
che ein Benefiziat angestellt wurde. 
Uebrigens starb im nächsten Jahre nach dem 
Türkeneinfalle sowohl der Bischof von Wien, Johann 
von Revellis, als auch Dietrich, der Bischof von 
Neustadt. Wiewohl nun Johann Faber des letzteren 
Koadjutor war, so ernannte ihn doch Ferdinand zum 
Bischof von Wien, wo ein Mann von seinem Eifer 
und von seiner Geschicklichkeit allerdings nöthiger 
war. Doch blieb er noch ein par Jahre auch Ver 
weser des Neustädter - Bisthums, bis der dafür Er 
nannte die Regierung selbst antreten konnte. Dieser 
war Gregorius Angerer, von Wien gebürtig, aber 
Domdechant von Briren. Er war schon drei Jahre 
lang Ferdinands Gesandter zu Venedig gewesen, und 
übernahm nun in Italien die Verkündigung eines vom 
Papste gegen die Türken ausgeschriebenen Kreuzzu 
ges. Nachdem er von fremdartigen Geschäften! frei 
geworden war, widmete er sich mit vielem Eifer der 
Regierung seiner Kirche. Dessen! ungeachtet nahm 
auch in ihr die katholische Religion immer mehr ab; 
die Zahl der Priester verminderte sich mit jedem 
Jahre, so, daß die geistlichen Stellen oft lange un 
besetzt bleiben mußten; von den Neustädtern nahmen 
immer mehre das Lutherthum an.
	        
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