68
Am I. 1533 räumten ihnen die Schotten die ihnen
gehörige Kirche zu St. Ruprecht samt dem dabei gele
genen Hause ein. Es geschah dieß auf Verlangen K.
Ferdinands, bei welchem der Domdechant von Wien,
Nikolaus Faber sich dafür verwendete. Ferdinand
überließ 1544 den Schotten für Sr. Ruprecht, und
für das ihnen gleichfalls seit der Schenkung ihres
Stifters gehörige St. Peter in Wien, das Schloß
zu Stammersdorf, wo sie seit 1469 schon die Pfarre
befassen. Den Franziskanern aber wurde 1545 das
Kloster zu St. Nikolaus in der Singerstraße einge
räumt. Doch auch hier blieben sie nur 44 Jahre. Im
I. 1589 wurde ihnen nähmlich das unweit von St.
Nikolaus gelegene Haus der ehemahligen Büfferinen,
die sich schon lange in die Welt verloren hatten, samt
der dazu gehörigen Kirche zum heil. Hieronimus über
geben. Hier blieben sie von nun an immer. Zu St.
Nikolaus aber wurde ein Waisenhaus für arme Bür,
gersmädchen vom Magistrate errichtet.
§, 592. Kirchliche Veränderungen zu Neustadt. Johann III.
Bischof von Wien. Gregor, Bischof von Neustadt.
Auch zu Neustadt ereigneten sich auf Anlaß der
Türken einige kirchliche Veränderungen. Die Türken
belagerten auch diese Stadt, und unternahmen sieben
Stürme auf dieselbe, die aber alle tapfer abgeschla
gen wurden. Aber das vor den Stadtmauern gele
gene Chorherrnstift samt der Kirche zu St. Ulrich, das
ohnehin noch nicht völlig wieder hergestellt war, wur
de damahls in Schutt verwandelt. Die Chorherrn