Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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ter ausführbar war, da die Zahl von Beiden durch 
das Umsichgreifen des Lutherthums ohnehinjehrherab 
gekommen war. Die Zisterzienserinen von St. Nikolaus 
auf der Landstraße, die vielleicht in demselben Klo 
stergebäude in der Singcrstraße während der Türki 
schen Belagerung Zufluchtigefunden hatten, suchten 
zwar dieses ursprünglich ihnen gehörige Kloster wie 
der zu erlangen, da aber auch ihre Anzahl schon ge 
ring war, so waren ihre Bemühungen vergeblich. 
Selbst dekchamahlige Bischof von Wien, JohannFa- 
ber, war ihnen entgegen, und setzte es durch, daß 
jenes Kloster in ein Konvikt für zwölf arme Studen 
ten, welche in den geistlichen Stand treten wollten, 
verwandelt wurde, was damahls allerdings ein grö 
ßeres Bedürfniß war. Doch auch dieses Konvikt dau 
erte nur bis ins Jahr 1545, in welchem das Haus 
den Franziskanern eingeräumt wurde. Von diesen 
waren, als ihr Kloster bei St. Theobald ob der 
Lehmgrube niedergerissen wurde, ungefähr zwanzig 
in die Stadt gezogen, die übrigen, bei einhundert an 
der Zahl, wollten lieber unter den Trümmern ihres 
Klosters verbleiben. Sie wurden aber sämmtlich von 
den Türken niedergemetzelt. Jene, die in die Stadt 
gezogen waren, lebten zuerst zerstreut in verschiede 
nen Bürgershäusern. Dann sammelte sie der Spa 
nier, Don Diego de Sarrava, Hofmeister der Hof- 
Edelknaben, der auch, nächst den Minoriten, ein 
Spital, das kaiserliche Spital genannt, gestiftet hat, 
in seinem Hache in der Weihburggasse, beim Löwen, 
und gab ihnen da nebst der Wohnung auch Nahrung. 
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