Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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nicht mehr vor dem Kärntncrthore; denn, nachdem 
das dortige Gebäude ebenfalls wegen den Türken 
niedergerissen worden war, erlangte der Magistrat 
1530 vom K. Ferdinand die Bewilligung, dasselbe 
in das Klariffenkloster auf dem Schweinsmarkte über 
tragen zu dürfen. Die Nonnen dieses Klosters hatten 
beim Heranrücken der Türken auf Befehl der Regie 
rung die Stadt verlassen, und waren bis nach Villach 
in Kärnten gegangen. Als sie nach ihrer Zurückkunft 
in der früheren Zeit des Jahres 1530 ihr Kloster dem 
Bürgerspitale eingeräumt fanden, bathen sie, daß 
man ihnen das Pilgrimshaus in derAnnagasse samt 
der dasigcn Kirche überlassen möchte, welches auch, 
aber erst nach einem Jahre, nähmlich im März 1531 
geschah, da sie dann, siebzehn an der Zahl, gedach 
tes Haus bezogen. Anfangs ward es ihnen nur zum 
Theile und mit der Bedingniß eingeräumt, daß es 
nach ihrem Aussterben der Bürgerschaft von Wien, 
der es bisher gehört hatte, heimfallen sollte. Als 
aber K. Ferdinand 1539 das Klarissenkloster am 
Schweinsmarkte der Bürgerschaft, die es bisher nur 
provisorisch inne hatte, völlig eigenthümlich und für 
beständig überließ, wurden auch die Klarissen in ei 
nen gleichen Besitz des ganzen Pilgrimshauses und der 
Kirche bei St. Anna gesetzt. Hier starben sie aber im 
mer mehr und mehr zusammen, und bekamen bei be 
ständig fortschreitendem Lutherthume nicht den nöthi 
gen Nachwuchs. Im I. 1570 waren ihrer nur mehr 
drei und die Aebtiffin, und die drei starben auch noch 
in dem nähmlichen Jahre an einer seuchenähnlichen 
Gesch. des Cbriüenth. 4. Bd. g
	        
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