Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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Lage'an be/t Stadtmauer beinahe in Schutt verwan 
delt , jedoch 1530 wieder aufgebaut. Ein Theil der 
Soldaten aus dem Reiche, die sogenannten Lands 
knechte, welche unter Wiens Besatzung waren, ver 
langten nach aufgehobener Belagerung, weil sie wäh 
rend derselben fünf Hauptstürme abgeschlagen hatten, 
unter fürchterlichem Tumult, und unter der Drohung, 
die Stadt zu plündern, einen fünffachen Sold, und 
diejenigen von ihnen, welche bei den Schotten einge 
legt waren, plünderten wirklich das Kloster und die 
Kirche, vernichteten in der Bibliothek viele kostbare 
Bücher, Handschriften und Urkunden, und verwüste 
ten den schönen mit vielen ausländischen Gewächsen 
versehenen Klostergarten. Kaum konnten die Lands 
knechte durch Verheißung doppelten Soldes zur Ruhe 
gebracht werden. 
Die Kirchen, Klöster und Spitäler, welche bis 
her außerhalb der Stadt in verschiedenen Gegenden 
bestanden, gingen nun fast alle ein. Um in ihnen dem 
Feinde keine Stütz- und Schutzplätze zum Nachtheile 
der belagerten Stadt zu lassen, riß man selbst sie 
sämmtlich nieder, und nach aufgehobener Belagerung 
stellte man sie um so weniger her, da sie theils bei den 
damahligen Religionsneuerungen nicht mehr nachdem 
Bedürfnisse der Zeit waren, theils das Geld zu den 
nöthigen Kosten mangelte, theils die neuen Festungs 
werke, die Wien nun nach einigen Jahren bekam, aus 
gedehnter, und ihre Abdachung den Plätzen, worauf 
sie gestanden, näher gerückt wurde. So ging insbe 
sondere das Heiligengeistspital und Ordenshaus 
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