Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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verbreiteten. Besonders aber fanden diese Lehren un 
ter den von der ursprünglichen Strenge ihrer Regel 
schon lange und zu wiederhohlten Mahlen zu einer 
weichlichen Lebensart abgewichenen und ihrer größe 
ren Einschränkung überdrüssigen Mönchen vielen Ein 
gang. Vom Kloster Garsten hat man dieß bereits ge 
sehen. Selbst unter den Karthäusern gab es Freunde 
der Neuerungen. Peter III. Prior der Karthäuser zu 
Seiz, verließ schon 1526 sein Kloster und die katho 
lische Religion. Fast noch früher gestatteten die Kar 
thäuser zu Mauerbach den Lutherischen Grundsätzen 
Eingang in ihre Köpfe und Herzen, und da sie ihnen 
ihr PriorArban mir Strenge austreiben wollte, ver 
ließen ihrer nicht wenige das Kloster, und mehre von 
diesen verweilten in dem nahen Hadersdorf, welches 
damahls ein Sammelplatz der Lutheraner war. Dem 
folgenden, im I. 1527 gewählten Prior Kornelius 
gelang es jedoch, die Meisten der zu Hadersdorf ver 
weilenden Karthäuser wieder ins Kloster zurück zu 
bringen. — Solches Ausreisten war auch in andern 
Klöstern nicht selten. Dadurch ward die Zahl der 
Mönche in ihnen immer kleiner. Noch mehr aber 
schmolz diese dadurch, daß bei Verbreitung der Luthe 
rischen Grundsätze das gesummte Mönchswescn in sol 
che Verachtung kam, daß keine oder äußerst wenige 
junge Leute mehr dasselbe erwählten. Die Folge da 
von war, daß die Klöster ihre Pfarren nicht mehr 
mit ihren Mitgliedern besetzen konnten, daß sie sie alsö 
entweder mit den nächsten besten Weltpriestern, die 
zu haben waren, besetzen, oder gar leer stehen lassen 
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