Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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aus Schwaben zu Hilfe, auf der andern rückte aus 
Steiermark Philipp Stumpf gegen die Aufrührer an. 
Diese schlugen ihre Gegner zu wiederhohlten Mahlen. 
Als sie aber Rastatt belagerten, wurden sie von den 
nun vereinten Schwaben und Steiermärkern geschla 
gen und gänzlich zerstreut. Doch nur ein Theil der 
Bauern unterwarf sich alsbald, und bequemte sich zu 
Tarenbach nebst der Unterwerfung zu einer Geldstrafe 
von acht Gulden für jedes Haus. Die Uebrigen muß 
ten noch mit den Waffen bezwungen werden, und dar 
auf zu Rastatt huldigen, wo 27 Hauptaufrührern 
die Köpfe abgeschlagen wurden. Somit war endlich 
diese Empörung unterdrückt. 
§. 582. Die Wiedertäufer. 
Bald nach dem Bauernkriege verbreitete sich in 
Oesterreich an der Mährischen Gränze, in der Ge 
gend von Nikolsburg, eine neue Sekte, die Sekte der 
Anabaptisten oder Wiedertäufer, welche diesen Nah 
men daher bekamen, weil sie die Erwachsenen, die 
in ihrer Kindheit die Taufe empfangen hatten, wieder 
tauften, indem sie behaupteten, die den Kindern er 
theilte Taufe sei ganz ungiltig, weil Jesus gesagt 
habe, wer glaubet und getaufet ist, der werde selig 
werden, Kinder aber des Glaubens unfähig seien. 
Es konnte, nachdem Luther das Ansehn der Kirche 
verworfen, und dafür jedem Einzelnen das Recht, 
die heil. Schrift auszulegen, zugesprochen hatte, 
nicht anders kommen, als daß Andere in verschie 
denen Stücken etwas Anderes als er, in der heil.
	        
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