Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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selben nachkommen wollten. Diese Erklärung kam dem 
Kaiser so weit aussehend vor, daß er ihre Schrift 
alsbald an den Erzherzog Matthias nach Wien sandte, 
und dessen Gutachten über dieselbe und über die ganze 
Religionsangelegenheit verlangte. Matthias riethnuü, 
auf Eingebung Klesels, deltt Käiser, die den Lutheri 
schen Edelleuten ertheilte Religionsfreiheit ganz auf 
zuheben. Unter den dafür angeführten Gründen war 
der bedeutendste ohne Zweifel der, daß jene selbst der 
ihnen zugestandenen Vergünstigung stch verlustig ge 
macht hätten, indem sie die Bedingungen nicht erfüll 
ten, unter denen sie ihnen ertheilt worden war, denn 
sie hätten, anstatt an das Augsburger - Glaubensbe- 
kenntniß sich zu halten, die Flazische Lehre eingeführt, 
hätten die Kirchen - Agende, an welche ihre Religions 
freiheit geknüpft wurde, nie allgemein und auf be 
ständig angenommen, hätten der Zusicherungsurkunde 
zuwider, an landesfürstlichen Orten Kirchen und 
Schulen errichtet, hätten an Orten, wo das Kir 
chenpatronat Katholischen gehörte, Prädikanten auf 
gestellt, hätten Pfarren, Filiale, Kirchen, Kapellen, 
Stiftungen, Zehente u. dgl. den Katholischen entzo 
gen, und deren Unterthanen an sich gelockt. Ein an 
derer, vom Erzherzog angeführter Grund war der: 
die Protestanten führten immerzu neue Jrrtbümer 
ein, die jungen Edelleute, welche an Kalvinischen 
Lehranstalten studirten, brächten von da viele Kalvi- 
uer mit sich, und stellten sie auf ihren Gütern als 
Prediger und als Beamte an. Die Kalvinischen Pre 
diger seien so unverschämt, daß sie auf der Kanzel 
Gesch. des Christenlh. 4. Bd.
	        
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