Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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Jahren 1602 und 1603 nicht weniger als 75 Pfar 
ren und Filialen, die sie widerrechtlich und mit Ge 
walt an sich gebracht hatten, den Katholicken zurück 
stellen. Dadurch erlitt das Lutherthum einen beträcht 
lichen Verlust. Dieser wurmte die protestantischen 
Edelleute sosehr, daß sie sich überredeten, es sei 
ihnen Unrecht geschehen, und, da beim Kaiser keine 
Hoffnung einer Veränderung hierin vorhanden war, 
an die protestantischen Reichsfürsten sich zu wenden 
beschlossen. Sie schickten also 1603 Einen aus ihrer 
Mitte, den Wolfgang von Hofkirchen, der zugleich 
Regierungsrath war, an jene Fürsten mit einem 
Beglaubigungsschreiben, worin sie bathen, beim Kai 
ser dahin sichln verwenden, daß ihnen keine Kir 
chen mehr abgenommen, sondern die abgenommenen 
wieder zurückgegeben würden; ferner, daß man sie nicht 
mehr nöthige, ihre Glaubensgenossen von ihrem 
Gottesdienste auszuschließen. Hoskirchett ging zuerst 
nach Dresden, wo er bewirkte, daß den kurfürstli 
chen Gesandten zu Prag ein förmliches Verwendungs- 
schreibcn des Kurfürsten für die protestantischen 
Edelleute in Oesterreich an den Kaiser überschickt und 
diesem überreicht wurde. Von Dresden ging Hofkir 
chen nach Berlin, Wolfenbüttel, Stuttgard, Ans 
bach und Neuburg in der Ober-Pfalz. Ueberall er 
hielt er die Versicherung, daß man sich ebenso, wie 
der Kurfürst von Sachsen, beim Kaiser verwenden 
werde. Im Oktober kam Hofkirchen nach Wien zu 
rück. Zu Anfang des folgenden 1604. Jahres wurde 
er, da er einen Auftrag wider den Landesfürsten
	        
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