Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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gerufen, und unter andern um ihre bisherige Reli 
gion befragt, bei welcher Gelegenheit es sich zeigte, 
daß seit dem Beginne der Reformatzion bereits so 
viele von den vormahls Lutherischen Grazer-Bürgern 
katholisch geworden waren, daß der letzteren schon 
um 32 mehr waren, als der ersteren. Den annoch 
Lutherischen wurde befohlen, auf der Stelle sich zu 
erklären, ob sie katholisch werden, oder auswandern 
wollten. Die meisten erklärten sich alsbald für das 
Erstere; denen, die sich nicht sogleich entscheiden 
konnten, wurden einige Tage Bedenkzeit gegeben, mit 
dem Bedeuten, wenn sie bis dahin nicht für die ka 
tholische Religionsich entschieden hätten, ohne wei 
ters das Land verlassen zu müssen. Am 8. August 
wurden die Bürger abermahls zusammen berufen, 
um den Religionseid abzulegen, den auch die mei 
sten ablegten. Am Abend desselben Tages wurden 
außer dem Paulusthore an einem Abhange des 
Schloßberges bei zehn Tausend protestantische Bücher 
öffentlich verbrannt. Am 2. August übergaben die 
protestantischen Ständeverordneten eine Schrift an 
den Erzherzog, worin sie bathen, daß ihre Beam 
ten, durch deren Entfernung die landschaftlichen Ge 
schäfte selbst in Verwirrung^gerathen und vielfältiger 
Nachtheil entstehen würde, geduldet werden möch 
ten. Allein weder die Verordneten, noch die prote 
stantischen Herren und Ritter, welche am 14. August 
dieselbe Bitte wiederhohlten, konnten etwas anderes 
erlangen, als daß einigen ständischen Beamten der 
Termin der Auswanderung bis Anfang, und einigen
	        
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