Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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oit der Mur bloß auf die Dauer seiner Lebenszeit ge 
geben, und gewollt habe, daß sie bei seinem Tode 
erlösche; er sei umso weniger daran'gebunden, da 
sie dieselbe grob und häufig verletzt, die Pfarren an 
Prädikanten verliehen, die Katholischen des Bürger 
rechtes beraubt, und viele andere Gewaltthätigkei 
ten verübt hätten. Bei der Beschwörung der ständischen 
Privilegien habe er keine andere Meinung haben kön 
nen, als seine Vorfahren, mithin habe er keine an 
deren Privilegien beschwören können, als sie beschwo 
ren hätten, d. i. die, welche den Ständen, da sie 
der katholischen Religion zugethan waren, ertheilt 
worden sind. Inder Abschaffung des Lutherischen Re- 
ligionswesens übe er dasselbe Recht aus, welches 
der Herzog von Baiern in der Vertreibung der Pro 
testanten, die Kurfürsten von der Pfalz, von Sach 
sen und Brandenburg in der Vertreibung der Katho- 
licken ausgeübt hätten. Was den inneren Frieden 
des Landes betreffe, der sei es eben, der ihn antrei 
be, die Abschaffung des Lutherthums durchzusetzen, 
indem nach der Erfahrung, die Uneinigkeit in der 
Religion auch die Einigkeit in politischen Dingen störe 
und den Staat einem schwankenden Schiffe gleich ma 
che. Des Landes Glück werde am sichersten durchdie 
wahre Gottesverehrung begründet, denn diese habe 
den Beifall Gottes, und der ersetze alle Vortheile, 
welche Gewerbsthätigkeit und Handel gewähren kön 
nen. Darum möchten sie aufhören, für den Wohl 
stand des Landes besorgt zu sein. Er werde übrigens, 
so lange er lebe, in diesen Gesinnungen und bei sei-
	        
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