Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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was um so leichter gelang, da das Verlangen danach 
ohnehin bei Vielen schon erkaltet war- 
§. 708. Erzherzogs Ferdinand Entschluß, bas Luthcrthum 
in seinen Ländern zu vertilgen. 
In denselben letzten Jahren des 16. Jahrhunder 
tes , in welchen die Regierung in Oesterreich eifriger 
als je bemüht war, die Protestanten inner die Grän 
zen der ihnen bewilligten Religionsfreiheit zurück 
zuweisen, schaffte Erzherzog Ferdinand die protestan 
tische Religionsübung in seinen Ländern völlig ab. 
Die Trübsale, welche die Protestanten durch ihr Be 
streben, die katholische Religion zu verdrängen, 
seinem Vater verursacht hatten, hatte er zum 
Theile selbst gesehen. Sein mütterlicher Großvater, 
der Herzog von Baiern, Wilhelm V., hatte nicht un 
terlassen , ihn während seines Aufenthaltes in Bai 
ern gegen die den Protestanten von seinem Vater zu 
gestandene Religionsfreiheit einzunehmen. Seine Mut 
ter , und die Jesuiten, von denen er erzogen und ge 
bildet worden, belebten und stärkten seinen Eifer für 
die katholische Religion immer mehr. Nach allem 
Diesem ist es nicht zum verwundern, daß der junge 
Fürst den Entschluß faßte, das Lutherthum in sei 
nen Ländern wo möglich ganz zu vertilgen. Bevor 
er aber anfing, ihn auszuführen, reifete er im Juni 
1597 nach Prag, um ihn dem Kaiser zu eröffnen. 
Bei den Berathungen, zu welchen Dieses Anlaß gab, 
stellte Ferdinand vor, es sei in seinen Ländern bereits 
so weit gekommen, daß die Protestanten von der Ein-
	        
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