Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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Amtssperre abriß. Ueberall ließen die protestantischen 
Edelleute auch fremde Unterthanen und Pfarrkinder 
zu dem von ihnen veranstalteten Gottesdienste zu. 
Der im Sommer des Jahres 1597 aufs neue 
ausgebrochene Bauernaufstand machte, daß man einst 
weilen mit kräftigeren Maßregeln wider die Anmaßun 
gen der Lutherischen Edelleute in ihrer Religionsübung 
zurückhielt. Dadurch ermuthigt bathen sie durch, zu 
Anfang des Jahres 1598 nach Prag geschickte Abge 
ordnete, daß, wo nicht überall, doch wenigstens in 
den dem Landesfürsten und katholischen Ständeglie- 
dcrn gehörigen Städten und Märkten den Gemeinden 
cs verstattet werden möchte, neben den katholischen 
Priestern auch Lutherische Seelsorger zu halten. Bei 
nahe zu gleicher Zeit bathen die sieben oberensischen 
landesfürstlichen Städ'te, in welchen der Landeshaupt 
mann Löbel und die übrigen Kommissäre bereits im 
November 1597 die Abschaffung der Prädikanten, und 
die Wiederherstellung des katholischen Gottesdienstes 
begonnen hatten, um Zurücknahme dieser Wiederher 
stellung und um freie Uebung des Lutherischen Gottes 
dienstes. Natürlich ward beiden ihr Gesuch abgeschla 
gen. Indessen fanden doch die Kommissäre für gut, 
die Einführung der katholischen Religion in den Städ 
ten einstweilen auszusetzen, und sie vorerst in den übri 
gen Dörfern des Hausruck- und Traunviertels zu be 
werkstelligen. In jeder Pfarre, wohin sie kamen, 
mußten die Bauern in der Kirche sich versammeln. 
Hier wurde überall ein katholischer Priester, den sie 
mitbrachten, durch den Weihbischof von Passau, ih- 
Gesch. des Christenty. 4. Bd. ZI
	        
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