Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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Vorstellungen der Kommissäre, vorzüglich aber durch 
das Zureden eines ihrer Häuptlinge, eines gewissen 
Obermaiers, der früher in Gefangenschaft gerathen, 
nun von den Komissären mitgebracht worden war, 
ließen die Bauern sich bewegen, aus einander zu ge 
hen, und ihre Sache durch, von ihnen zu bestellende 
und durch den Geleitsbrief gesicherte Abgeordnete, 
zu führen, und der Entscheidung des Kaisers zu 
überlassen. 
§. 698. Erneuerung und Beendigung des Aufruhrs. 
Zu Anfang des folgenden 1596. Jahres fanden 
sich auf Befehl des Kaisers Abgeordnete der Stände 
sowohl als der Bauern zu Prag ein. Unter den Be 
schwerden, welche die letzteren in der von ihnen über 
reichten Schrift vorbrächten, kam in Betreff der Re 
ligion vor, daß siezur katholischen Religion genöthiget, 
oder, wenn sie widerständen, vom Hause wegge 
schafft würden, daß man ihnen die Sakramente nicht 
so reiche, wie Christus sie eingesetzt habe, daß man 
ihnen die Freithöfe zur Begräbniß versperre, daß 
sie für Taufe, Kopulatzionen, Beicht, Begräbnisse, 
viel mehr geben müßten, als vorher. Der Bescheid, 
den die Bauern im folgenden April auf ihre Beschwer 
den von Seite des Kaisers erhielten, und der im 
Wesentlichen darin bestand: der Kaiser werde durch 
eine eigene in Linz aufzustellende Kommission ihre Be 
schwerden untersuchen lassen, genügte ihnen nicht. 
Sie lieferten, wie ihnen öfters schon befohlen wor 
den war, ihre Waffen nicht nach Linz ab, rotteten
	        
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