Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

326 
Im September 1595 ließ Johann Jakob Löbel, 
Freiherr zu Greinburg, der Landeshauptmann ob 
der Ens, in allen vier Vierteln verkünden, daß die 
Bauern binnen 14 Tagen ihre Beschwerden schriftlich 
aufsetzen, und durch Abgeordnete vor die oben er 
wähnte Komiffion bringen sollten. Allein die Aufrüh 
rer, durch einen verdorbenen Bauer.nprokurator, 
Nahmens Doppler, noch mehr aufgewiegelt, ver 
harrten in ihrer Empörung, wollten ihre Be 
schwerden, deren sie stets neue vorbrachten, selbst 
abstellen, zogen zu tausenden durchs Land, und zwan 
gen immer mehre Gemeinden zur Verbindung mit ih 
nen. Zwar hielten die landesfürstlichen Kommissäre 
am 13. Oktober 1595 zu Peuerbach, wo bei 3600 re 
bellische Bauern beisammen waren, eine Unterre 
dung mit ihnen, in der sie sie zur schriftlichen Ueber- 
reichung ihrer Beschwerden und zur Erwartung ihrer 
Abstellung zu bewegen suchten. Da sich aber die Bau 
ern dazu nicht bewegen ließen, so ließen der Kaiser 
nnd die Stände eine beträchtliche Zahl Soldaten ge 
gen sie anrücken, welche der Landesoberste, Weickhart 
von Polheim, anführte. Dieser wurde jedoch am 13. 
November desselben Jahres bei Neumarkt im Haus- 
ruck-Piertcl von den Bauern, wiewohl ohne beson 
deren Verlust, zurück getrieben. Eben damahls ka 
men zwei vom Landeshauptman abgeordnete Kom 
missäre mit einem Geleits? und Gnadenbriefe zu den 
Bauern nach Grieskirchen, wo, so wie bei Neumarkt 
eine große Anzahl derselben beisammen war. Durch 
die Ermahnungen des dasigen Pfarrers, durch die
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.